31.08.2016 // spenDobel

Für mehr soziale Gerechtigkeit in Dortmund

78.500 Euro – das ist die Summe, die das Spendenparlament „spendobel“ im Laufe der nächsten zwölf Monate für soziale Projekte einwerben will.

Das Dortmunder Spendenparlament „spendobel“ wählte neue Projekte aus

78.500 Euro – das ist die Summe, die das Dortmunder Spendenparlament „spendobel“ im Laufe der nächsten zwölf Monate für soziale Projekte einwerben will. Am Dienstag, 30. August, haben im Ratssitzungssaal des Rathauses die 65 Spendenparlamentarier zehn Projekte ausgewählt, für die sie die Werbetrommel rühren wollen.

Bunt gemischt sind die Vorhaben: So will die Wohnungslosenberatung der Diakonie eine Schließfachanlage für obdachlose Menschen einrichten. Denn das Wenige, was sie besitzen, soll nicht verloren gehen. „Für Menschen, die ´Platte machen`, ist das ein großes Problem“, erklärt Thomas Bohne von der Wohnungslosenberatung. Sie haben Sorge, ihre Habseligkeiten könnten gestohlen werden. Mit den geplanten Schließfächern sollen auch wohnungslose Menschen ihr Eigentum sicher unterbringen können.

Das Team des „Neuen Lernorts“ in Dortmund Scharnhorst kümmert sich um Kinder, die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Es holt sie von der Schule ab, bereitet mit ihnen gesunde Mahlzeiten zu, spielt und lernt mit ihnen.

Unter den weiteren acht ausgewählten sozialen Vorhaben sind u.a. das Frauenzentrum Huckarde mit seinem „Spielmobil“ und die Dortmunder Mitternachtsmission, die sich um Opfer von Menschenhandel kümmert. Die „Traumwelt Zirkus“ bietet hundert Kindern aus dem Dortmunder Norden und aus Flüchtlingsunterkünften die Chance, ein komplettes Zirkusprogramm einzustudieren und aufzuführen. Und das Bildungswerk des Evangelischen Kirchenkreises will mit 35 Flüchtlingsfrauen ein Theaterstück erarbeiten.

Weit über eine Million Euro hat „spendobel“, eine Initiative der Evangelischen Kirche, in seinem 15-jährigen Bestehen für soziale Projekte in Dortmund eingeworben. „Spendobel“, so sein Geschäftsführer Michael Küstermann, „leistet damit einen Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit in Dortmund.“ Deshalb freut sich auch Bürgermeisterin Birgit Jörder, die bei der Parlamentssitzung für die Stadt ein Grußwort hielt, „über jeden, der im Spendenparlament mitarbeitet.“

Als Referenten des Abends konnten die Spendenparlamentarier Burkhard Wilke vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (Berlin) begrüßen. Seit 1893 hilft es den Helfern mit unabhängiger Spendenberatung. Insgesamt, so Wilke, würden in Deutschland jährlich zwischen sechs und sieben Milliarden Euro für 630.000 gemeinnützige Organisationen gespendet.

Foto: Stephan Schütze
Das Dortmunder Spendenparlament "spenDobel" tagte Anfang September im Rathaus.