17.05.2013 // Aids-Gottesdienst

Gegen die Einsamkeit und das Vergessen

Gottesdienst für Aids-Opfer in St. Marien.

Gottesdienst für Aids-Opfer in St. Marien

Einzelne waren es zunächst und auch erst zögernd, dann gingen alle Gottesdienstbesuchende in den Altarraum, um Kerzen zu entzünden.

Ein Symbol „gegen die Einsamkeit und gegen das Vergessen“ von an Aids-Erkrankten sollten die brennenden Kerzen sein, so Pastor Siegfried Modenbach vom Katholischen Forum Dortmund.

Zusammen mit dem evangelischen Krankenhausseelsorger Andreas Bäppler und der Aidshilfe hatte er Mitte Mai zu einem Gottesdienst für die Aids-Opfer eingeladen.

„Niemand stirbt für sich allein“ – dieser Titel des Gottesdienstes wollte, so Modenbach, „einen Kontrapunkt setzen“. Angelehnt und im Gegensatz zu dem Titel des Romanklassikers von Fallada „Jeder stirbt für sich allein“ sollte der Candle-light-Gottesdienst den Aids-Opfern deutlich machen: Ihr seid bei uns. „Im gemeinsamen Schicksal haben viele Aids-Kranke neue Freunde gefunden“, sagte Modenbach.

Mit Hinweis auf Länder der Dritten Welt beklagte Andreas Bäppler, dass aus Gründen des Profits noch immer Aids-Medikamente den Armen vorenthalten würden. Es sei die Verantwortung der Reichen, den Armen zu helfen. Doch die „Geiz-ist-geil Mentalität“ regiere auch in unserem Gesundheitssystem.

Die Musikgruppe Fluidum gestaltete den Gottesdienst musikalisch.

Kerzen zum Gedenken an alle an Aids Verstorbenen entzündeten die Besucher und Besucherinnen des Gottesdienstes für Aids-Opfer. Rechts im Bild Pfarrer Andreas Bäppler. Foto: Stephan Schütze