01.02.2017 // Gemeindeversammlung in Noah

Gemeindehäuser in Nette und Oestrich werden aufgegeben

Von zwei Gemeindehäusern trennt sich die Noah-Kirchengemeinde im Dortmunder Westen.

Gemeindeversammlung der Noah-Kirchengemeinde

Von zwei Gemeindehäusern trennt sich die Noah-Kirchengemeinde im Dortmunder Westen. Das hatte bereits Anfang des letzten Jahres das Presbyterium angekündigt. Damals wollte es so schnell wie möglich die Gemeinde informieren, auch wenn die endgültige Planung noch nicht abgeschlossen war.

Ein erster Plan liegt jetzt auf dem Tisch. Das Presbyterium hat die Gemeinde darüber in einer Gemeindeversammlung Ende Januar informiert. Bis Ende des Jahres sollen die beiden Gemeindehäuser in Nette und in Oestrich, die gleichzeitig auch Gottesdienststätten sind, aufgegeben werden.

Eine Entwidmung ist beim Landeskirchenamt bereits beantragt. Der Entwidmungsgottesdienst soll in Nette am 15. Oktober, der in Oestrich am 22. Oktober stattfinden. Die Gemeindehäuser selbst können noch bis Ende des Jahres genutzt werden.

In beiden Ortsteilen „gibt es ein aktives Gemeindeleben“, so Pfarrerin Stephanie Lüders auf der mit gut 200 Personen besuchten Versammlung. Gemeindeglieder äußerten die Befürchtung, dass das „Aufgeben von Gemeindehäusern der Tod des Gemeindelebens“ sei. Das Presbyterium stellte seine Überlegungen vor, wie das vermieden werden könne.

In Nette zeichnet sich für die Erwachsenengruppen eine klare Lösung ab: Die katholische Schwestergemeinde stellt der evangelischen Gemeinde geeignete Räume zur Verfügung. Einige Gemeindeglieder empfanden das auf der Versammlung als „Abschieben“. Pfarrerin Renate Jäckel widersprach: „Wir sind in der katholischen Gemeinde herzlich willkommen“.

Ein großer Wermutstropfen ist allerdings, dass die Jugendarbeit keinen Platz in den Räumen der katholischen Gemeinde finden kann. Hier wird zurzeit nach einer alternativen Lösung gesucht. Vorstellbar ist, den Kindergarten dafür zu nutzen. Ein entsprechender Prüfauftrag ist bereits vergeben.

In Oestrich hat das Presbyterium den dortigen Kindergarten und die  Grund- sowie die Förderschule angefragt. Der Jugendkeller bleibt erhalten und kann ebenfalls genutzt werden. Außerdem gilt für die Gruppen in Nette und Oestrich, dass sie Vorrang bei der Belegung der anderen Gemeindehäuser in der Noah-Kirchengemeinde haben.

Was aus den beiden Gemeindehäusern wird, ist noch unklar. Das Presbyterium ist in Gesprächen mit verschiedenen Investoren. Vorstellen kann man sich beispielsweise ein Wohnprojekt, ein Mehrgenerationenhaus oder auch eine Demenzwohngruppe.

Hintergrund des von allen als schmerzlich empfundenen Einschnitts sind die finanziellen Sorgen der Gemeinde. Denn für die Renovierung der beiden Gemeindehäuser müsste sie tief in die Tasche greifen. Nicht genug damit. Hinzu kommt, dass der gemeindliche Haushalt nur durch jährliche Rücklagenentnahme zu decken ist und diese Rücklagen in absehbarer Zeit aufgebraucht sind.

Berichtet hat das Presbyterium auch über die Veränderung in der pastoralen Arbeit. Pfarrerin Antje Lewitz-Danguillier und Pfarrer Rainald Martin-Bullmann, die für die Schwerpunktpfarrstellen „Junge Familien“ und „Kirche und Schule“ zuständig sind, werden hierfür auch weiterhin in begrenztem Maße Angebote machen, sich jedoch künftig auf die allgemeine Gemeindearbeit konzentrieren.

Ab März wird das Gemeindebüro in Mengede zum gemeinsamen Gemeindebüro der Noah-Gemeinde mit deutlich erweiterten Öffnungszeiten.

Foto: Stephan Schütze
Gut besucht war die Gemeindeversammlung der Noah-Kirchengemeinde Ende Januar.