23.11.2016 // Zum 21. Mal

Gemeinsames Gebet

Bereits 21 Jahre gibt es das Interreligiöse Gebet und dennoch hatte es in diesem Jahr eine Premiere. Denn zum ersten Mal war die Abu-Bakr-Moschee im Dortmunder Norden Gastgeberin.

Die Zukunft: zwischen Angst und Hoffnung

Bereits 21 Jahre gibt es das Interreligiöse Gebet und dennoch hatte es in diesem Jahr eine Premiere. Denn zum ersten Mal war die Abu-Bakr-Moschee im Dortmunder Norden Gastgeberin.

Und den Vertretern der Gemeinde war es anzumerken, wie stolz sie darüber waren. „Es ist uns eine Ehre“, sagte Ahmad Aweimer vom Rat der muslimischen Gemeinden an die rund hundert Gäste gewandt, „Sie hier empfangen zu dürfen“.

„Unsere Zukunft – starr vor Angst oder lebendig in der Hoffnung“ war Thema des Abends, dem sich die verschiedenen Religionen – Judentum, Christentum, Islam und Bahá'í – mit unterschiedlichen Zugängen widmeten.

Das Thema Angst, so Ute Guckes in der Begrüßung, nehme in der öffentlichen Diskussion einen großen Raum ein. Armut und Obdachlosigkeit, Flüchtlingskrise und Rechtsruck sowie Gewalt und Krieg seinen einige Aspekte. „Welche Gesellschaft wollen wir?“ fragte Guckes. Eine vor Angst gelähmte oder sich der Angst stellende?

Mit Schriftlesung und Gebeten haben die unterschiedlichen Religionen sich dieser Frage genähert. Allah als Schöpfer, Erschaffer und Gestalter rückten Yunus Özgül und Ridwan Heimburger in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen.

Rabbiner Baruch Babaev und Barbara Samuel von der jüdischen Gemeinde betonten, dass Gottes Gebot die ganze Schöpfung  - Menschen und Tiere, Natur und Pflanzen - vor menschlicher Willkür schütze.

Für Ulrike Hoppe und Rainer Schwarz ging es ganz nach Matthäus 6 „zuerst um sein Reich und seine Gerechtigkeit“. Petra Gehrmann und Bengt Wiemann von den Bahá'í nahmen Bezug auf Bahá`u`lláh, ihren Religionsgründer, als sie sagten: „Der Mensch ist der höchste Talisman.“

Höhepunkt und Abschluss war das gemeinsame Interreligiöse Gebet aller Religionen. „Es können alle mitsprechen ohne gegen die Regeln ihrer eigenen Religion zu verstoßen“, so Rainer Schwarz. „Wir wollen“, mit diesen Worten schloss das Gebet, „miteinander und mit allen Menschen guten Willens eintreten für Gerechtigkeit und Frieden in dieser deiner Welt, in unserem Land und unserer Stadt.“

Die Lichtscheiben von Leo Lebendig mit den Symbolen der vier Religionen begleiteten Gebete und Schriftlesung. Musikalisch gestaltete der Oosterhuischor Dortmund unter Leitung von Tobias Bredohl den Abend.

Foto: Stephan Schütze
Gastgeberin des 21. Interreligiösen Gebets war die Abu-Bakr-Moschee.