10.03.2015 // Interreligiöse Feier in St. Petri

Gemeinsamkeit stärken, Vielfalt akzeptieren

„Je suis gemEINSAM“, so lautete das Motto der Interreligiösen Feier in St. Petri in Anlehnung an den Solidaritätsruf „Je suis Charlie“ nach dem Pariser Anschlag. Damit wollten Frauen unterschiedlicher Religionen am Internationalen Frauentag ein Zeichen gegen die Ausgrenzung setzen.

Christliche und muslimische Frauen luden zur interreligiösen Feier in die Petri-Kirche

„Je suis gemEINSAM“, so lautete das Motto der Interreligiösen Feier in St. Petri in Anlehnung an den Solidaritätsruf „Je suis Charlie“ nach dem Pariser Anschlag. Damit wollten Frauen unterschiedlicher Religionen am Internationalen Frauentag ein Zeichen gegen die Ausgrenzung setzen.

„Wir wollen uns nicht spalten lassen in diesen Zeiten, in denen an so vielen Stellen ein Keil zwischen Christen und Muslime getrieben wird“, betonte Stadtkirchenpfarrerin Barbara von Bremen. Stattdessen solle dieser Tag mit Singen, Impulsen und Gesprächen die Gemeinsamkeit stärken. „Gott gebe uns Kraft, Mut und Neugier“, wünschte sich die islamische Religionspädagogin Naciye Kamcili-Yildiz.

Diana Klöpper vom Frauenreferat der westfälischen Kirche berichtete über persönliche Segnungen, die sie beim Abschiedsgottesdienst im Kindergarten sowohl gegenüber muslimischen als auch christlichen Kinder aussprach. Das sei für sie ein „Gegenbild zur zerstörerischen Rede von der Islamisierung“.

Kamcili-Yildiz führte aus, dass Mohammed zu seinen Lebzeiten nicht gewaltsam gegen seine Gegner vorgegangen sei. „Mein Prophet – Gottes Segen und Frieden ruhe auf ihm – ist ein Prophet der Liebe und Barmherzigkeit.“ Darin gleiche er Jesus. Die Extremisten, die wegen ihnen missliebiger Karikaturen Menschen getötet hätten, sehe sie „Lichtjahre“ davon entfernt. Birgit Burke lud in die Beratungsstelle Westhoffstraße zu Begegnungen von Frauen unterschiedlicher Kulturen ein.

Anke Steger, Frauen- und Gleichstellungsbeauftrage im Evangelischen Kirchenkreis Dortmund, betonte schließlich die Bedeutung der Vielfalt. Frauen hätten das Recht auf Freiheit, auf sexuelle Selbstbestimmung und auf die Wahl des ihnen entsprechenden Lebensmodells. Diese Vielfalt zu akzeptieren, sei auch für Frauen untereinander immer wieder eine Herausforderung.

Ebrar Demir gestaltete die Feier musikalisch auf der Saz. Bei Brot, Trauben und Saft kamen die etwa 60 Besucherinnen miteinander in das Gespräch. Mit dem gemeinsamen Lied „Salaam mevlana salaam“  wünschten sie sich zum Abschluss gegenseitig Frieden.

Foto: Stephan Schütze
Zum Internationalen Frauentag hatten christliche und muslimische Frauen gemeinsam in die Petri-Kirche eingeladen.