02.05.2016 // Gottesdienst zum Tag der Arbeit

Gleiche Chancen für alle

Flüchtlinge in den Blick genommen hatte der diesjährige ökumenische Gottesdienst zum Tag der Arbeit. Es ging darum, dass und wie wichtig Arbeit für Geflüchtete und für ihre Integration ist.

Ökumenischer Gottesdienst zum Tag der Arbeit in St. Marien

Flüchtlinge in den Blick genommen hatte der diesjährige ökumenische Gottesdienst zum Tag der Arbeit. Genauer: Es ging darum, dass und wie wichtig Arbeit für Geflüchtete und für ihre Integration ist. Der Gottesdienst am Vorabend des 1. Mai stand unter dem Motto „Zeit für mehr Solidarität“.

Jutta Reiter, Vorsitzende des DGB Dortmund, erinnerte an die 14 Millionen Zuwanderer, die zwischen 1955 und 1973 als „Gastarbeiter“ nach Deutschland gekommen sind. „Für alle war Arbeit ein wichtiger Schlüssel zur Integration.“  Das gelte genauso für die aktuell hierhin Geflüchteten. Auch für sie sei „Arbeit existentiell wichtig“. Generell seien Würde und Selbstachtung mit einer Erwerbsarbeit verbunden.

Alexis, ein Flüchtling aus Guinea, der seit mehreren Jahren in Deutschland lebt, konnte das im Gespräch mit Pfarrer Friedrich Stiller bestätigen.  „Ich bin zufrieden, einen Ausbildungsplatz gefunden zu haben.“ Nach erfolgreichem Besuch eines Schulkurses im Evangelischen Bildungswerk ist er jetzt Lehrling im Tischlerhandwerk. „Das war mein Traum.“

Aus Sicht des Jobcenters betonte dessen Leiter Frank Neukirchen-Füsers: „Arbeit ist eine wesentliche Voraussetzung, um in unserer Gesellschaft anzukommen und akzeptiert zu sein.“ Deshalb habe die Erwerbsarbeit nach Erfahrungen des Jobcenters „einen ganz zentralen Stellenwert.“ Zu begrüßen sei, dass viele Arbeitgeber bereit seien, Flüchtlinge einzustellen.

Ulf Schlüter, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises, erinnerte in seiner Predigt daran, dass in Dortmund 180.000 Menschen leben, die ursprünglichen keinen deutschen Pass hatten. Und er mahnte auch: „Integration ist keine Einbahnstraße.“

Der Ökumenische Gottesdienst zum Tag der Arbeit in Dortmund setzt sich seit 1989 für mehr Solidarität und faire Chancen für alle Menschen ein. Die Gemeinsamkeit zwischen Christentum und Gewerkschaften betonte der Stellvertretende Stadtdechant Michael Vogt von der Katholischen Kirche: Kennzeichen der Christen und der Gewerkschaften sei es, füreinander einzutreten.

Für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes in der Stadtkirche St. Marien sorgte „Terpsinon“, der Chor der Griechisch-orthodoxen Kirchengemeinde Dortmund unter Leitung von Paraskewi Loukri.

Foto: Stephan Schütze
Flüchtlinge in den Blick genommen hatte der diesjährige ökumenische Gottesdienst zum Tag der Arbeit.