Islamseminar hatte zum Fastenbrechen eingeladen
Ahmad Aweimer, Vorsitzender des Rates der muslimischen Gemeinden, hatte eine Punktlandung geschafft. Seinen Vortrag über den Fastenmonat Ramadan beendete er kurz vor dem Gebetsruf des Muezzin, mit dem das Fastenbrechen eröffnet wurde.
Der Monat Ramadan des islamischen Mondkalenders hat für Muslime eine wichtige religiöse Bedeutung, wurde nach der Überlieferung doch in diesem Monat der „Koran als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt“, wie Aweimer erklärte. Der Ramadan sei deshalb eine Zeit der Besinnung und der Freude.
Wichtige Regel: tagsüber wird gefastet, erst nach Einbruch der Dunkelheit darf das Fasten gebrochen werden. Das kann in größerem Kreise und festlich geschehen, wie hier in der Abu-Bakr-Moschee. Dorthin hatte zu seinem traditionellen Fastenbrechen, dem Iftar, das Islamseminar Gäste aus Religion und Politik eingeladen.
Auf der Speisekarte, nach dem Gemeinschaftsgebet: gefüllter Blätterteig und Suppe, Reis und Hühnerfleisch, Salate und Fladenbrot.
Anwesend waren unter den Gästen auch die Stellvertretende Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Andrea Auras-Reiffen, Markus Kneer von der Katholischen Kirche und Bezirksbürgermeister Ludwig Jörder.
Besonders herzlich begrüßt wurde ein Überraschungsgast: zum ersten Mal mit beim Fastenbrechen dabei war Rabbiner Avichai Apel von der Jüdischen Kultusgemeinde.
Juden, Christen und Muslime gemeinsam – Auras-Reiffen betonte, dass der Dialog unter ihnen deshalb geführt würde, „weil wir überzeugt sind, dass Gott und seine Wahrheit größer sind als unsere Religionen.“
An diesen Gedanken knüpfte der Präsident der Auslandsgesellschaft Klaus Wegener an. Er sehe, wenn er in den Raum mit Christen, Muslimen und Juden schaue, ein „wunderschönes Zusammensein“.
„Es gibt nichts besseres, um die Integration zu fördern.“ Genau dieser Austausch, die Verständigung zwischen Christen und Muslimen sei es, so Jörder, für die er dem Islamseminar danke. Schließlich sei die Nordstadt, wo er Bezirksbürgermeister ist, seit mehr als einem halben Jahrhundert Heimat auch von Menschen muslimischen Glaubens.
Georg Borgschulte überbrachte sowohl die Grüße des Katholischen Forums als auch der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Er sieht die gemeinsame Perspektive im Trialog zwischen den abrahamitischen Religionen. „Was uns verbindet ist auch der Kampf gegen den Rechtsextremismus und die Fremdenfeindlichkeit.“