20.03.2018

Her mit dem guten Leben

Erstes Frauenmahl in Lünen.

Es war eine Premiere - das erste Frauenmahl in Lünen. Zum Thema „Das ABC des guten Lebens – Wie Frauen für sich und andere sorgen“ fand es im Bürgerzentrum Gahmen am 17. März statt.

Frauen treffen sich zu einem Gastmahl; auf dem Programm steht ein Essen, Tischreden und viele Gespräche. Den Auftakt zur Diskussion im Gahmener Bürgerzentrum machte Dr. Antje Schrupp, Politikwissenschaftlerin und Buchautorin aus Frankfurt. Sie gab Einblicke in die aktuellen Debatten und Initiativen.

Wer bringt die Kinder zur Kita? Wer kümmert  sich um Opa, kauft ein, wäscht ab, trocknet  Tränen und hält Freundschaften zusammen?  Vieles, was für das gute Leben notwendig ist,  geschehe unbezahlt, werde gering geschätzt  und häufiger von Frauen als von Männern erledigt, so Tenor des Abends.

Das tauche in keiner Wirtschaftsstatistik auf, obschon unsere Gesellschaft ohne diese Arbeit nicht funktioniere. Aber auch bezahlte Care-Arbeit wie  Krankenpflege stehe unter enormen Druck: Sie soll von möglichst wenigen Beschäftigten  in immer kürzerer Zeit und für immer weniger Geld erledigt werden. In dieser Situation helfe es nicht, nur mit Einzelmaßnahmen auszubessern.

Nötig sei ein neues Verständnis von  Ökonomie, das alle Arbeiten umfasst, die zum  gesellschaftlichen Wohlstand beitragen. Ihr Maßstab dürfe nicht nur der Profit sein,  sondern das gute Leben für alle Menschen. Entsprechend wurde das Modell eines bedingungslosen Grundeinkommens beim Frauenmahl vorgestellt und diskutiert.

Eingeladen zu dem Frauenmahl hatten Pfarrerin Dr. Katrin Stückrath, Gaby Schick (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Lünen) und Regina Hunschock (Leiterin des Bürgerzentrums). Das leckere Fingerfood für das Frauenmahl bereitet Nabila Hamchou, eine aus Syrien geflüchtete Frau, zu. Der Frauenchor "AcaBellas" singt politische Lieder wie "Brot und Rosen", aber auch Heiteres wie "In jeder Frau steckt ein Stück Hefe".

Foto: Samuel Ogunnibi
Beim ersten Frauenmahl in Lünen ging es um „Das ABC des guten Lebens“. Foto: Samuel Ogunnibi