27.09.2016 // Staffelübergabe beim Landesausschuss Westfalen

Herz schlägt für den Kirchentag

Der Landesauschuss Westfalen des Ev. Kirchentages hat Manfred Schwarz als Vorsitzenden verabschiedet.

Es muss ein Schlüsselereignis gewesen sein. Vielleicht sogar ein Erweckungserlebnis. Als 1963 der Schüler Manfred Schwarz aus dem saarländischen Ottweiler zum Dortmunder Kirchentag reiste und in der Petrikirche einen „Gottesdienst der anderen Gestalt“ feierte. Damals war das etwas ungeheuer Neues und unglaublich Progressives. Der Gottesdienst kam so gut an, „dass wir ihn am gleichen Tag nochmal feiern mussten.“

Seither lässt ihn der Kirchentag nicht mehr los. Beinahe alle hat er mitgemacht. „Ja, dafür schlägt mein Herz.“ Und noch heute gerät er ins Schwärmen, wenn er von dem Hamburger Kirchentag (1981) und dem in Hannover (1983) erzählt. „Den großen Friedenskirchentagen.“

Ein viertel Jahrhundert nach seinem ersten Kirchentag wird der Dortmunder Pfarrer Manfred Schwarz Mitglied im Landesauschuss Westfalen des Deutschen Evangelischen Kirchentages und zehn Jahre darauf dessen Vorsitzender. Jetzt hat der Landesauschuss den 72-Jährigen aus seiner Funktion verabschiedet. In den Ruhestand? Eigentlich ist er bereits seit neun Jahren im Ruhestand. Damals hatte er als Brackeler Gemeindepfarrer von seiner Gemeinde Abschied genommen. Und seine Tätigkeit im Landesauschuss, auch als Vorsitzender, war ehrenamtlich. Das hört sich an, als könne man es nebenbei und mit links machen. Von wegen. Denn der Landesauschuss, so erklärt Schwarz, ist gewissermaßen „der Kirchentag zwischen den Kirchentagen“.  Er ist mitverantwortlich für die Vor- und Nachbereitung der zentralen Kirchentage. „Die Arbeit, die ich hier machen konnte, war nur möglich dank der wundervollen Unterstützung der jeweiligen Geschäftsführerinnen.“ Außerdem war Schwarz Mitglied der Konferenz der Landesauschüsse, seit 2010 sogar deren Vorsitzender; er war Mitglied der Präsidialversammlung und auch des Präsidiums des Kirchentages. Und das soll jetzt alles vorbei sein? Nicht so ganz, meint er. Auch nach seiner Verabschiedung als Vorsitzender des Landesauschusses gehört er noch dem Leitungskreis an, den die EKD und der Deutsche Evangelische Kirchentag für den Kirchentag 2017 und das Reformationsjubiläum eingerichtet haben. „Doch ansonsten räume ich das Feld für meinen Nachfolger.“  Das ist Hans-Werner Ludwig, leitender Jugendreferent des Kirchenkreises Hattingen-Witten. Schwarz beharrt trotz mehrfachem Nachfragen  darauf, dass er 2019 beim künftigen Dortmunder Kirchentag nur „ein engagierter Teilnehmer“ sein will.

In den Ruhestand geht er trotzdem nicht wirklich. Er ist beim Dortmunder Kinderschutzbund engagiert und macht in der Arbeit für Flüchtlinge mit. „Wenn ich dann noch ein bisschen Zeit habe, kümmere ich mich um meinen Garten.“ Außerdem ist er ein „treuer Borusse, seit 25 Jahren mit der Dauerkarte dabei.“

 

Foto: Stephan Schütze
Pfarrer Manfred Schwarz mit einer Panoramaaufnahme des Dortmunder Kirchentages 1963.