11.10.2023

Herzlich willkommen, Ronja Schönberg!

Im September wurde die 31-Jährige in ihr neues Amt als Pfarrerin in der Ev. Kirchengemeinde St. Reinoldi Dortmund eingeführt

Dort hatte sie im April ihren Probedienst angetreten. Ihr Theologiestudium hat die geborene Bochumerin in Münster absolviert, das Vikariat in der Ev. Kirchengemeinde Bottrop. Hier antwortet sie auf Fragen über ihre neue Gemeinde, ihren Beruf und Ronja Schönberg privat.

Was ist die größte Herausforderung für Ihre Gemeinde in den nächsten fünf Jahren?

Schönberg: Die größte Herausforderung für unsere Gemeinde wird weiter die bleiben, die wir schon seit der Fusion 2001 haben: Weiter als Gemeinde zusammenzuwachsen und auch in den Herzen der Menschen zu einer Gemeinde zu werden. Außerdem müssen wir uns trauen neue Formate auszuprobieren – und auch mal alte Formate, die nicht mehr so gut angenommen werden wie früher, aussetzen oder ganz lassen.

Wofür schlägt Ihr Herz im Gemeindealltag besonders?

Schönberg: Mein Herz schlägt für das Predigen. Ich finde es toll, dass dabei in besonderer Weise meine Kreativität gefragt ist und ich bei der Vorbereitung viele Geschichten, Gedichte, Filme etc. kennenlerne, die ich sonst vielleicht nicht gefunden hätte. Gottes Wort weiterzusagen ist mir eine besondere Freude – und ich würde mir wünschen, noch mehr Menschen damit zu erreichen!

Wie lautet Ihre Lieblings-Bibelstelle, und warum?

Schönberg: Ich habe einige Lieblings-Bibelstellen. Eine davon ist seit dem Vikariat Ezechiel/Hesekiel 2,8-3,11. Da bekommt der Prophet von Gott eine Schriftrolle, die er allen Ernstes essen soll. Und auf der Schriftrolle stehen all die schlimmen Dinge, die Gott dem Volk Israel sagen muss: „Nur Klage, Ach und Weh“. Solche Nachrichten soll der Prophet den Leuten von Gott überbringen. Eine Aufgabe, mit der er sich sicherlich furchtbar unbeliebt machen wird! Ich stelle mir vor, wie schwer das für ihn gewesen sein muss, so eine Aufgabe von Gott zu bekommen. Aber dann isst er die Schriftrolle. Und sie schmeckt süß wie Honig und gibt ihm die Kraft und die Fähigkeit, Gottes Wort tatsächlich zu den Leuten zu bringen. Diese Geschichte gehört für mich zu den seltsamsten und zugleich interessantesten der Bibel.

Was machen Sie, um zu entspannen?

Schönberg: Um zu entspannen, bleibe ich gern lange im Bett. Es gibt nichts Entspannenderes, als morgens an einem freien Tag nicht direkt aufstehen zu müssen, sondern einfach noch eine Weile liegenbleiben zu dürfen. Außerdem kann ich auch auf (Metal-)Konzerten und in Freizeitparks Entspannung finden – aber nur in Kombination mit einem freien Tag im Anschluss, sonst ist es doch eher anstrengend als entspannend.

Sie dürfen einen Tag lang jemand anderes sein – in wessen Haut möchten Sie gern schlüpfen?

Schönberg: Ich würde für einen Tag lang jemand sein, der nicht genug zu essen hat, kein Zuhause hat oder an einer schweren Krankheit leidet. Ich glaube, das würde helfen, mein eigenes Leben und alles, was Gott mir geschenkt hat und jeden Tag aufs Neue schenkt, noch mehr wertzuschätzen, als ich es ohnehin schon tue.

Foto: Stephan Schütze
Pfarrerin Ronja Schönberg (li.) bei ihrer Einführung durch Superintendentin Heike Proske (re.) in St. Reinoldi.
Foto: Stephan Schütze