23.06.2020

Hier spricht nicht die Polizei

Warnung vor Trickbetrügern

Besonders ältere Menschen sind gefährdet, weiß Nina Kupferschmidt von der Dortmunder Polizei. Gefährdet durch einen tückischen Trickbetrug, dem Betrug am Telefon. „Und weil uns diese Taten so fassungslos machen, wollen wir potenzielle Opfer und ihre Angehörigen auf allen Wegen warnen.“ Auch auf dem Weg über die kirchlichen Gemeinden.

Aber beginnen wir von Anfang an: Die Straftäter geben sich bei einem Telefonat als Polizeibeamte aus und schleichen sich so in das Vertrauen der Angerufenen ein. „`Guten Tag, hier spricht Kommissar Weber von der Kriminalpolizei´, so oder so ähnlich könnte das Telefongespräch beginnen“, erläutert Kupferschmidt. Und dann erzählt der angebliche Kriminalkommissar zum Beispiel von einer Einbrecherbande, bei der man einen Zettel mit der Adresse der angerufenen Person gefunden hätte. Weil es noch flüchtige Täter gibt, wähnt man das Eigentum des Angerufenen in Gefahr. Andere Variante: Es gab einen Überfall auf die Hausbank. Die Schließfächer wurden manipuliert, sollten daher geleert werden.

Bei der Polizei, so erklärt der vorgebliche Kommissar, seien Bargeld und Wertgegenstände besser aufgehoben. Ein Kollege werde sie deshalb abholen. „Und hier ist der Punkt erreicht, an dem die inneren Alarmglocken schrillen müssen“, warnt Kuperschmidt. „Spätestens jetzt wird es unglaubwürdig.“ Denn die Polizei würde am Telefon nie nach Bargeld oder Wertsachen fragen. Und beides erst recht nicht an sich nehmen.

„Es gibt Tage, an denen unsere Leitstelle Anrufe im hohen zweistelligen Bereich verzeichnet, in denen uns von einem versuchten Betrug am Telefon berichtet wird – meist eben durch falsche Polizeibeamte.“  Glücklicherweise würden die meisten den Betrug merken. Doch Immer wieder müsse die Polizei Taten aufnehmen, bei denen die Täter erfolgreich waren. „Teils haben sie unfassbar hohe Summe, bis zu sechsstellig, von Senioren erbeutet.“

Tipps zur Vorbeugung und zum Schutz

Die Polizei wird nie anrufen und nach Wertsachen fragen - und sie wird schon gar nicht, wie es häufig bei dieser Betrugsmasche geschieht, unter der Rufnummer 110 anrufen. Wenn man unsicher ist, ob „echte“ Polizeibeamten anrufen oder gar vor einem stehen, dann soll man Nachbarn oder Angehörige hinzuziehen. Noch besser ist es, die Polizei unter 110 anzurufen. Wichtig:  Niemals verbinden lassen und nie die Rückruftaste drücken., sondern auflegen und selbst die 110 wählen.

Bei einem verdächtigen Anruf auf jeden Fall die Polizei informieren – gleichgültig, ob man den Betrug erkannt hatte oder schlimmstenfalls Opfer geworden ist.

Häufig sind ältere Menschen die Zielscheibe von Trickbetrügern. Deshalb ist es wichtig, Seniorinnen und Senioren im eigenen Umfeld zu informieren.

Informationen bei der Polizei

Angebot an Kirchengemeinden

  • Gemeinden, die eine Informationsveranstaltung zu dem Thema anbieten wollen, können sich an das Kommissariat für Vorbeugung wenden. Ein Experte steht für Vorträge gerne zur Verfügung.
    Anfragen unter Telefon: 0231 132-7950.

Geplante Veranstaltung beim Ev. Bildungswerk Dortmund

  • Auch beim Ev. Bildungswerk gibt es im zweiten Halbjahr eine entsprechende Infoveranstaltung. Der genaue Termin wird veröffentlicht unter www.ebw-do.de
Foto: Polizei
Die Polizei Dortmund warnt vor Betrügern, die am Telefon an die Ersparnisse gerade von älteren Menschen gelangen wollen.
Foto: Polizei Dortmund