Unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Ingomar Kury sangen und spielten Sarah Kaiser (Mezzosopran), Clemens Löschmann (Tenor), Hartmut Naumann (Bariton), Morgan Moody (Bass-Bariton), Gerrit Miehlke (Bass) sowie Projektchor, Kantorei und der erweiterte Kammermusikkreis Wellinghofen.
Wenngleich sich Hiskia an der Tradition barocker und romantischer Oratorien orientiert – Rezitative und Chorpassagen verweisen auf Werke von Bach oder Mendelssohn -, so setzt Schönherr sein Oratorium durchgehend aus Versatzstücken zeitgenössischer Populärmusik zusammen. Pop-, Blues- und Jazzelemente geben dem Werk seine musikalische Besonderheit und dienen als Grundlage für die rezitative Erzählung der Geschichte.
Dabei spielt das Werk mit unterschiedlichen Genres. Überraschend etwa, wenn Chor und Orchester im Stile jazziger Barmusik einsetzen oder der finale Lobpreis in Copacabana-Moves groovt. Atmosphärisch stark sind die instrumentalen Teile, in der Lutherkirche insbesondere mit der Bläsergruppe um das strahlende Saxofon. Und auch Solisten und Chor, der in Rhythmik und Dynamik wie auch ungewohnten Sprechgesang-Passagen gefordert war, wurden den Anforderungen des modernen Werks in vollem Umfang gerecht. Am Ende: starker Beifall und eine groovende Zugabe.