15.12.2014 // Talk to heaven

Hoffnung auf Heimat

Was ist ein Zuhause und wo liegt die Heimat? Mit diesen Fragen beschäftigte sich der Gottesdienst „talk to heaven“ im Dezember.

„Talk to heaven“ mit syrischer Flüchtlingsfamilie

Was ist ein Zuhause und wo liegt die Heimat? Mit diesen Fragen beschäftigte sich der Gottesdienst „talk to heaven“ im Dezember. In die Pauluskirche hatte deshalb das Team des „garantiert anderen Gottesdienstes“ eine sechsköpfige syrische Familie eingeladen, die aus ihrer Heimatstadt Homs geflohen war.

Drei Jahre lang waren sie unterwegs, erzählte Ammar Refai. Etwas von ihrer Lebensgeschichte breitete der Flüchtlinge vor der Gemeinde aus: Nach ihrem Weg über Jordanien, Ägypten, Griechenland, Italien hoffen sie jetzt, in Deutschland ein Zuhause zu finden.

Nein, sie seien nicht geflohen, weil man in Deutschland besser lebt, so Refai. „Wir sind geflohen, damit meine Kinder und meine ganze Familie weiterleben können.“ Dirk Planert vom WDR interviewte im Gottesdienst Ammar Refai und seine 13-jährige Tochter Alia. An ihrer Seite stand  der Presbyter Reinhard Tromp, ein ehemaliger Flüchtling.

Nach dem zweiten Weltkrieg ist er als Kind aus Kaliningrad geflohen; schon längst hat er in Dortmund eine Heimat gefunden. Das ist auch Refais Hoffnung, zumindest für seine Kinder. „Heimat ist für mich ein Lächeln und eine Umarmung“, so Refai.

Planert appellierte deshalb, Flüchtlinge hier nicht nur aufzunehmen, sondern ihnen auch ein Zuhause zu geben. „Sie brauchen“, so Pfarrerin Sandra Laker, „Mitgefühl und Anerkennung, Zuwendung und Hilfe, Wärme und Solidarität“.

Pfarrer Friedrich Laker wies in seiner Predigt darauf hin, dass „die jüdische und christliche Religion zutiefst geprägt ist von den Erfahrungen der Heimatlosigkeit ihrer Väter und Mütter.“

Jetzt seien wir mit neuen Kriegen konfrontiert, mit unvorstellbarem Reichtum einerseits und Mensche, die um ihr nacktes Leben fürchten andererseits. „Ein Skandal“, kommentierte Laker und erinnerte: „Jesus ist hingerichtet worden, weil er den Armen und Entrechteten Mut gemacht hat.“

Infostände der Diakonie und von Amnesty International ergänzten den Gottesdienst thematisch. Für die musikalische Begleitung sorgte die Gospelgruppe „Complete“.

Zum nächsten „anderen Gottesdienst“ lädt das Team von "talk to heaven" am 8. März ein, 17 Uhr in der Pauluskirche.

Foto: Stephan Schütze
In der ersten Gottesdiensreihe: die syrische Flüchtlingsfamilie Refai.