04.12.2019

Hoffnungssymbol

Gottesdienst der Mitternachtsmission zum Advent

Die Wüste als Symbol der Hoffnung? Und das auch noch im Advent? „In der Wüste bereitet dem Herrn den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserm Gott.“ Unter diesem Bibelspruch aus Jesaja 40,3 stand der adventliche Gottesdienst der Mitternachtsmission in der Stadtkirche St. Petri.

Die Wüste war für die Menschen des Volkes Israel „der Alptraum schlechthin“, so die stellvertretende Superintendentin Andrea Auras-Reiffen, die gemeinsam mit Andrea Hitze, der Leiterin der Mitternachtsmission, die Predigt hielt. Sie war „ein lebensfeindlicher und chaotischer Ort“. Niemand ging freiwillig in die Wüste, wäre nicht unter dem Pharao die Not noch größer gewesen.

Auch heute gestaltet sich die Reise durch die Wüste „für unzählige Menschen zum Alptraum oder sogar zur tödlichen Falle“, sagte Andrea Hitzke. Auch heute fliehen sie vor noch größerem Schrecken – Armut, Perspektivlosigkeit, Gewalt und Ausbeutung. „Gelingt es, lebend in Europa anzukommen, beginnt die Reise durch eine andere Wüste: Ausbeutung, Zwangsprostitution, Gewalt.“

Doch Hitzke berichtete auch von vielen, die bei der Mitternachtsmission Hilfe suchen. Ihr gelinge es „in sehr vielen Fällen, den Hilfesuchenden zu einem Start in ein neues Leben zu helfen und die schlimmen Erlebnisse zu überwinden.“ Nach Ansicht von Hitzke ist deshalb der Bibelspruch mit seinem Begriff der Wüste ein gutes Motiv für den Advent. Die Wüste könne so ein „Symbol der Hoffnung“ sein.

Hannah Schmidt (Orgel) und Tim Gruber (Trompete) haben den Gottesdienst musikalisch begleitet.

Foto: Stephan Schütze
Zum adventlichen Gottesdienst in St. Petri hatte das Team der Mitternachtsmission eingeladen.
Foto: Stephan Schütze