Faire Kitas und faire Schulen
Mitmachen war angesagt beim Stand des Informationszentrums Dritte Welt (IZ3W) auf der „Fair Trade & Friends“, der Messe rund um den fairen Handel am ersten Septemberwochenende. Beim Papierschöpfen konnte eigenes Papier geschöpft werden, Milchtüten verwandelten sich beim „Upcycling“ in Geldbörsen und in den Färbergärten stellten kleine und große Malkünstler Farben aus Pflanzen her.
Was 2010 in einer der Westfalenhallen begann, hatte sich in diesem Jahr auf vier Messehallen ausgedehnt. Stolz spricht die Leitung der Westfalenhalle von „Deutschlands Leitmesse für den Fairen Handel“. 160 Aussteller waren es in diesem Jahr, 20 mehr als 2013. Mit dabei auf dem größten Stand der Messe war auch das IZ3W. Dort gab es Infos zum Netzwerk Dortmunder Schülerfirmen und über die Kampagne „Fairtrade Schools“ auf, die den fairen Handel direkt in den Schulalltag bringt. Die Klasse 3a der Widey-Grundschule in Kirchlinde stellte dort in ihrer „Schokowerkstatt“ Köstlichkeiten aus Fairtrade-Zutaten her. Das Vorhaben der „fairen Kitas“, im letzten Jahr auf dem IZ3W-Stand angekündigt, ist mittlerweile ins Rollen gekommen. Von klein auf können die Kinder lernen, dass die Waren, von denen sie umgeben sind, eine Herkunft haben, die am besten „fair“ sein soll.
Ullrich Sierau, der bei der Eröffnung der „Fair“ zusammen mit Ministerin Dr. Angelica Schwall-Düren und Dieter Overath von Fairtrade Deutschland in einer Talk-Runde saß, versprach, die „Fair“ am „Standort Dortmund weiter zu etablieren und zur wichtigsten Plattform für Fachbesucherinnen und –besucher auszubauen, ebenso wie für den Endverbraucher.“
Unfaires am Rande der „Fair“: Die Initiative „Dortmund-Kolumbien“, zu der auch die Werkstatt Ökumene Eine Welt des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund gehört, durfte zwar vor der Messe Flugblätter verteilen. Auf ihnen machte sie auf die miserablen Arbeitsbedingungen beim kolumbianischen Kohleabbau aufmerksam – von hier bezieht DEW21 über die STEAG einen Großteil ihrer Energie. Doch als Messebesucher waren Mitglieder der Initiative nicht gern gesehen. Sie bekamen beim Betreten Hausverbot bis Ende September.