22.03.2016 // reinoldiforum

Kindern Ostern erklären

Ostern ist das wichtigste Fest der Christen und wird in fast allen Familien gefeiert. Doch kann man den Kindern vom Osterhasen erzählen und trotzdem die christliche Botschaft erklären?

Ostern ist das wichtigste Fest der Christen und wird in fast allen Familien gefeiert. Doch kann man den Kindern vom Osterhasen erzählen und trotzdem die christliche Botschaft erklären?

Für Eltern sind Kreuzigung und Auferstehung Jesu aber viel schwieriger zu erklären als zum Beispiel Weihnachten als Fest der Geburt Christi. Was können Erwachsene antworten, wenn ein Kind fragt: „Was feiern wir an Ostern?“ Oder: „Warum hat Gott zugelassen, dass sein Sohn ans Kreuz genagelt wird, hatte er ihn nicht lieb?

Stefanie Roeder kennt kindgerechte Antworten. Die 40 jährige Diakonin ist auch Religionspädagogin und hat selbst eine 8-jährige Tochter. Seit 2012 leitet sie das reinoldiforum in der Dortmunder City.

Gerade der Karfreitag hat es in sich: Nach dem Verrat durch Judas wird Jesus von den Römern verhaftet, mit dem Kreuz auf dem Rücken den Berg Golgatha hinauf getrieben und dann gekreuzigt. Aber vor dieser Erklärung scheut Stefanie Roeder sich nicht. „Kinder macht es traurig, dass jemand so Gutes ermordet wurde,“ sagt sie. Zudem fragen die Kinder auch nach, wenn man erkläre, dass Jesus ans Kreuz genagelt worden sei. Zum Beispiel: „Wie haben die das denn gemacht?“oder „tut ihm das weh?“

Stefanie Roeder rät Eltern, die Passionsgeschichte durchaus vollständig zu erzählen. Ab dem letzten Abendmahl, dessen am Gründonnerstag gedacht wird. Abzuwägen sei, wie viel Details  erwähnt werden. Da sei das Alter der Kinder entscheidend. „Es dauert lange, die letzten Lebenstage Jesu zu schildern. Darum kann es helfen, von der Auferstehung am Ostersonntag, vom neuen Leben Jesu an Gottes Seite zu erzählen,“ erklärt Stefanie Roeder.

Jesus wurde ans Kreuz genagelt. Hat das nicht weh getan?

„Eine Kreuzigung ist ein schmerzhafter Tod,“ sagt Stefanie Roeder. „Damit wird deutlich, dass Jesus keiner war, der immer siegt. Jesus war auf dieser Welt von Anfang an bedroht, schon König Herodes wollte ihn töten, als er noch ein Baby war - deshalb flohen seine Eltern mit ihm nach Ägypten, sagt Stefanie Roeder.„Es gibt auch heute Kinder, die auf der Flucht und in Gefahr sind. Jesus hat all das erlebt, damit er den Menschen, die leiden, nahe ist. So zeigte er den Menschen, die selber Schmerzen haben, dass es ihm genauso ging.“

„Natürlich ist es nicht einfach, Kindern diese christlichen Wahrheiten zu vermitteln,“ weiß Stefanie Roeder. „Doch wer sich darauf einlässt, wird feststellen, dass auch kleine Kinder schon früh spüren, dass der Kreuzestod Jesu sehr wichtig gewesen ist und dass sie sich darüber freuen, dass Jesus am Ostersonntag wieder auferstanden ist.“

Warum hat Gott zugelassen, dass sein Sohn ans Kreuz genagelt wird,
hatte er ihn nicht lieb? Warum hat er sich nicht gewehrt?

„Doch, er hat ihn sogar sehr geliebt“, versichert Stefanie Roeder. „Jesus ist freiwillig zu uns auf die Welt gekommen, um uns zu zeigen, dass mit dem Tod nicht alles aus ist. Damit er das konnte, musste er selber durch den Tod hindurchgehen. Jesus kam nach seinem Tod wieder zu Gott, durch die Auferstehung.“

Was ist denn „die Auferstehung?

Kindern kann man das altersgerecht erklären meint Stefanie Roeder. Zum Beispiel: „Der leblose Körper bleibt hier, auf der Erde, aber wir bekommen einen neuen Körper, der geht in die neue Welt Gottes. Die Eltern haben ihren Kindern das Leben geschenkt, aber Gott hat jedes Kind gewollt und ihm von sich einen Lichtfunken mitgegeben. Dieser göttliche Funke kehrt bei der Auferstehung zurück zu Gott“.

Warum kam Jesus nicht sofort in den Himmel?

„In der Bibel steht, dass Jesus am dritten Tag auferstanden ist von den Toten,“ sagt Stefanie Roeder. „Er war also richtig tot, nicht noch halb lebendig. Ihrer Ansicht nach gilt auch für uns das Versprechen, dass der Tod nicht das Ende ist. Wir Christen glauben an die Auferstehung und das ewige Leben. Deshalb zünden wir auch das Osterfeuer und die Osterkerze an. Ihr Licht ist stärker als die Dunkelheit des Todes“, sagt die Religionspädagogin.

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