29.09.2014 // Museumsnacht in Dortmunder Kirchen

Klassik, Rock und Feuerperformance

Noch viel „Spaß bei der Dortmunder Museumsnacht“ wünschte Pfarrer Friedrich Laker den Besucherinnen und Besuchern der Paulus-Kirche. Gerade hatte das Publikum den Auftritt von Morre gefeiert.

Die Museumsnacht in Dortmunder Kirchen

Noch viel „Spaß bei der Dortmunder Museumsnacht“ wünschte Pfarrer Friedrich Laker den Besucherinnen und Besuchern der Paulus-Kirche. Gerade hatte das Publikum den Auftritt von Morre gefeiert. Im blau, grün und rot angestrahlten Altarraum hatte die Gruppe eine knappe Stunde lang klassischen Rock präsentiert – laut und hart.

Extra aus Kanada seien sie hierhergekommen, schwindelte ihr Frontmann Adrian Tonceanu charmant, um bei dieser Museumsnacht in der Paulus-Kirche zu sein. Zum ersten Mal würden sie in einer Kirche spielen – und das sei toll. An die Besucher gewandt meinte Tonceanu: „Church is good for you.“

Paulus Kirche und Kultur war bereits im letzten Jahr bei der Museumsnacht mit dabei. In diesem Jahr konnte sie nach eigener Auskunft mehr als 2.000 Besucher begrüßen. Neben Morre faszinierte der Große Pilloso mit außergewöhnlichen Zaubertricks und Miranda von der Feuer-Perfomance-Gruppe Femfire tanzte elegant mit Feuerketten.

Ganz anders in der Stadtkirche St. Petri. Hier schwebten die Geigentöne wie eine Kuppel über den Köpfen. In der Mitte die Zuhörenden, außen die Musiker. Von drei Ecken knarzte es, wurden Saiten gestrichen, gezupft und geklopft. Verwirrend schöne Klänge erzeugten die elektrischen Geigen. Mal sirrte es rhythmisch erdnah, dann wieder verflüssigten sich Melodien in Sphärenhall. Das „violet quartet“ gehört zum den „Stammgästen“ der Museumsnacht in St. Petri. „In dieser Kirche sind wir vor Jahren auf die Idee mit der Rahmung gekommen“, erzählt Violinist Andreas Heuser.

In St. Marien ist seit sechs Jahren Kirchenführerin Brigitte Steinert für das abwechslungsreiche Programm der Museumsnacht zuständig. In diesem Jahr setzte sie auf die Jugend und auf weniger bekannte Chöre. Der SEL-Chor aus Lünen startet mit einer überzeugenden Interpretation von „Let me entertain you“. Weiter ging es mit Popsong, Gospel im Wechsel mit Balladen. Schüler, Eltern und Lehrer des Freiherr-vom-Stein-Gymnasium überzeugten mit ihrer Musikmischung für junge und junggebliebene Menschen.

Eingebettet in hochromantische Komponisten, Theodor Kirchner (1823-1903) „Zwei Stücke für Violine und Orgel“ op.91 und Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901) „Pastorale“ und „Thema mit Veränderungen“ aus dem Opus 150, entführten Katharina Lemberg und ihr Vater Werner Lemberg ins wenig gespielte 20. Jahrhundert: Erwin Schulhoff, eine Solosonate für Violine von 1928, furios und effektvoll und mit großer Verve gespielt.

Foto: EKKDO
Morre spielte zur Museumsnacht in der Paulus-Kirche.