27.06.2016 // Spende für Brackeler Kirche

Kleinod am Hellweg wird erneuert

Es ist ein echtes „Kleinod“, so die Meinung von Ulrich Moeske, Vorsitzender des Brackeler Presbyteriums. Damit meint Moeske die Kirche am Hellweg. Und das soll so bleiben.

Deutsche Stiftung Denkmalschutz spendet für Brackeler Kirche

Es ist ein echtes „Kleinod“, so die Meinung von Ulrich Moeske, Vorsitzender des Brackeler Presbyteriums. Damit meint Moeske die Kirche am Hellweg. Und das soll so bleiben.

Deshalb ist sie seit Mai eingerüstet. In einem zweiten Bauabschnitt will die Gemeinde das Kirchendach sanieren. Dabei muss einiges getan werden: Mehr als 700 Quadratmeter Schieferdeckung soll erneuert und marode Holzteile ausgetauscht werden.

Es wird einen neuen Blitzschutz geben und die Wetterfahne wird restauriert. Außerdem gilt es, Regenrinnen und Regenfallrohre – insgesamt 135 Meter - zu erneuern.

Die Gesamtkosten schätzt die Gemeinde auf 365.000 Euro. Das ist viel Geld, doch sie bekommt Unterstützung von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Die hatte bereits im vergangenen Jahr 50.000 Euro zur Verfügung gestellt, um die Schieferabdeckung von Sakristei und Chor zu erneuern – übrigens mit regionalem Schiefer in altdeutscher Deckung. Jetzt spendet sie nochmals, und zwar 75.000 Euro für die Instandsetzung von Turm- und Schiffdach.

Den symbolischen Fördervertrag hatte Karin Lehmann vom Ortskuratorium Bochum/Dortmund der DSD zusammen mit Bodo Kemper von WestLotto an Ulrich Moeske und die Pfarrer Eckhard Wedegärtner und Gerhard Rosiepen überreicht. WestLotto stellt aus seinen Erträgen der DSD jährlich mehrere Millionen Euro zur Verfügung.

Moeske ist guter Dinge, dass die Bauarbeiten noch in diesem Jahr beendet sein werden. Sofern, so betont er, nichts Unvorhergesehenes dazwischenkomme.

Erste evangelische Kirche

Die Brackeler Kirche gehört zu dem Kranz romanischer Dorfkirchen, die im 12. und 13. Jahrhundert rund um die Freie Reichsstadt Dortmund entstanden sind. Mit dem 1554 vollzogenen Übertritt der Gemeinde zum protestantischen Glauben war sie die erste evangelische Kirche im heutigen Stadtgebiet Dortmund.

Die aus Bruchstein gebaute, heute steinsichtige Hallenkirche war Ende des 12. Jahrhunderts dreischiffig als Basilika errichtet worden. Einen neuen Chor mit hohen Maßwerkfenstern und Strebepfeilern ergänzte man 100 Jahre später. Zu dieser Zeit entstand wohl auch der mächtige, quadratische Westturm.

1495 bis 1497 wurde das Gotteshaus zur Hallenkirche umgebaut, wobei die Außenmauern erhöht und Schiff und Vierung neu gewölbt wurden. 1982 schließlich erneuerte man die nördliche Langhauswand und errichtete den südlichen Querhausgiebel.

Foto: Stephan Schütze
Bildzeile: Mitte Juni hat Karin Lehmann (4.v.r.) von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz eine Spende in Höhe von 75.000 Euro an die Brackeler Gemeinde überreicht.