25.08.2020

Konfirmation - mal anders

Endlich können die Feiern nachgeholt werden - in neuer Form

Sie haben lange darauf gewartet – eigentlich waren die Feiern mit Eltern, Paten und Familie schon für den April geplant. Wann die Konfirmationen, die in diesem Frühjahr pandemiebedingt abgesagt werden mussten, nachgeholt werden konnten, war lange nicht klar. Doch jetzt wird in vielen Gemeinden gefeiert – wenn auch anders als gewohnt; mit Abstandsregeln, verändertem Abendmahl und neuer Segensform.

Das allerdings tut der Freude, jetzt endlich konfirmiert zu werden, selten Abbruch. Und es führt, wie an so vielen Stellen in diesen seltsamen Corona-Zeiten, zu neuer Kreativität. Die einen laden gleich mehrfach an einem Tag in kleinen Kohorten zur Einsegnung für jeweils nur wenige Konfis ein, andere verlegen den Konfirmations-Gottesdienst kurzerhand in die freie Natur.

So zum Beispiel die Gemeinde in Berghofen. Pfarrerin Sabine Breithaupt-Schlak hatte den Konfirmandinnen und Konfirmanden zwei Weisen angeboten, Konfirmations-Gottesdienst zu feiern: Traditionell am Sonntag in der Berghofener Kreuzkirche oder mal ganz anders: am Samstagnachmittag auf der großen Gemeindewiese neben der Kirche – mit lockerer Sommerkleidung, viel frischer Luft und garantiert ausreichend Abstand.

Das fand die Mehrheit toll. Neun der fünfzehn Konfirmandinnen und Konfirmanden entschieden sich für die open-air-Version.

Jede Familie bekam dabei eine Parzelle im riesigen Kirchgarten zugewiesen. Wer mochte, konnte es sich während des Gottesdienstes auf der eigenen Picknickdecke gemütlich machen. Die meisten entschieden sich aber doch für Stühle – angeordnet in Gruppen. So konnten jede Familie unter sich bleiben und doch alle miteinander Gottesdienst feiern.

Die Musik steuerten zwei junge Sängerinnen und einige Bläser bei, die am Rand der Wiese mit ausreichend Entfernung musizierten. Das Abendmahl wurde in kleinen Gläschen gereicht. Und auch der Segen war ein wenig anders als gewohnt. Die Jugendlichen empfingen ihn aufrecht stehend, die Pfarrerin sprach die Einsegnung zu, das Handauflegen übernahmen aber jeweils Eltern und Paten. So waren auch sie, wie schon in der gemeinsamen Vorbereitung des Tages, unmittelbar und an entscheidender Stelle einbezogen.

Ein guter Tag für die Konfirmandinnen und Konfirmanden. Sie erlebten den Tag, auf den sie so lange gewartet hatten, segensreich und fröhlich.

Foto: Stephan Schütze
Unter freiem Himmel, in lockerer Kleidung auf der großen Wiese, Konfirmation mal anders