03.06.2015 // Kampfdrohnen

Leben achten, Kampfdrohnen ächten

Zum Thema "Kampfdrohnen" referierte Christoph Marischka von der Informationsstelle Militarisierung in Brackel.

Vortrag zum militärischen Einsatz von Drohnen

Was sind Kampfdrohnen, was ist mit ihnen möglich, welche Rolle spielen sie bei der Bundeswehr und in den aktuellen Kriegen? Zu diesen Fragen hatte Ende Mai die Kirchengemeinde Brackel zusammen mit den Christinnen und Christen für den Frieden und weiteren Friedensorganisationen zu der Veranstaltung „Leben achten – Kampfdrohnen ächten“ in ihr Gemeindehaus eingeladen.

Christoph Marischka, Mitarbeiter der Informationsstelle Militarisierung e.V. , berichtete über den aktuellen Stand sowie die Zukunftsplanung der Bundeswehr und anderer europäischer Armeen. Weitestgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit, so Marischka, hätten sich Kampf- und Aufklärungsdrohnen zur Waffe der ersten Wahl in modernen Kriegen entwickelt. 350.000 Menschen seien in den letzten Jahren durch ihren Einsatz getötet worden. So würden Kampfdrohnen in den Auseinandersetzungen im Nahen und Mittleren Osten, in Afghanistan und auch im Einsatz gegen den „Islamischen Staat“ eingesetzt.

Der Einsatz von Drohnen, so die Wertung von Marischka, senke die Schwelle zur Kriegsführung und sei eine Gefährdung der Zivilbevölkerung. Ihr Einsatz führe dazu, dass sich alle größer strukturierten Kampfverbände in kleine Kampfgruppen auflösen, um für die Drohnen unsichtbar zu sein. So würden die Truppen Unterschlupf und Tarnung bei der Zivilbevölkerung suchen, was deren Gefährdung erhöhe und die Gefahr der Plünderung mit sich bringe.

Marischka betonte die Forderung der Friedensbewegung, dass die Drohnen ähnlich wie Antipersonenminen und Streubomben international geächtet werden sollen. Das Ziel bleibe die Überwindung des Krieges als Mittel der Politik.

Foto: Hans Steinkamp
Christoph Marischka von der Informationsstelle Militarisierung referierte zum Thema „Kampfdrohnen“ in Brackel.