15.07.2020

Lebenswandel ändern ist aktuell

Das Dortmunder Klimabündnis trifft sich in der Pauluskirche

von Gesine Lübbers

Umwelt- und Naturschutz, die kritische Reflexion gesellschaftlicher Entwicklungen, Nachhaltigkeit und Postwachstums-Ökonomie – in der Pauluskirche wird schon seit vielen Jahren über das Leben in all seinen Facetten nachgedacht. Da ist es irgendwie nicht verwunderlich, dass das „Klimabündnis Dortmund“ sich hier ebenfalls trifft.

„Das ist nicht selbstverständlich, dass eine solche Organisation eine Kirche als zentralen Ort wählt“, weiß Pfarrer Friedrich Laker, der dem Bündnis die Pauluskirche angeboten hat. Tatsächlich habe es von Fridays for Future auch eine kritische Anfrage gegeben, ob ein weltanschaulicher Ort der Treffpunkt des Bündnisses sein könnte. „Hier zeigt sich die gewachsene Distanz zu Kirche. Die Fridays sind beim Klimabündnis auch nicht dabei, aber die Parents for Future. Das Bündnis hat sich einstimmig für die Pauluskirche als Versammlungsort ausgesprochen. Das ist wohl mit eine Generationenfrage“, so Laker nachdenklich.

Verkehrsverbände, Naturschutzorganisationen, Umweltvereine – das Klimabündnis besteht aus 27 Organisationen von A wie ADFC bis V wie VeloCityRuhr. Hinzu kommen Einzelpersonen, die sich für das Thema interessieren und sich engagieren wollen. „Das Klimabündnis ist eine offene Gruppe“, betont Laker. „Insgesamt 8000 Mitglieder der beteiligten Organisationen werden durch das Bündnis vertreten. Das hat Gewicht.“

Gegründet wurde das „Klimabündnis Dortmund“ im Mai 2019. Ziel ist es sowohl kommunale Entscheidungsträger als auch Bürger zu stärkerem Engagement für den Klimaschutz zu bewegen. Deswegen gibt es beispielsweise an jedem zweiten Samstag im Monat die Klimadialoge in der Pauluskirche. Im Wesentlichen beschäftigt sich das Bündnis mit Fragen zur Energie- und Verkehrspolitik, mit Umwelt- und Stadtplanung und dem regionalen Austausch und dem überregionalen Kampf beispielsweise um den Hambacher Wald.

„Ich freue mich sehr, dass das Klimabündnis bei uns tagt. Und die Gemeinde und wir von Pauluskirche und Kultur wollen dieses Engagement aktiv unterstützen“, sagt Friedrich Laker. So war im Januar der bekannte Nachhaltigkeitsforscher und Postwachstumsökonom Prof. Dr. Niko Peach zu Gast. „Auch über Musik kann man Interesse an dem Thema steigern. Für Pauluskirche und Kultur planen wir einen solchen musikalischen Schwerpunkt.“ Andere Formate wie der Philosophische Abend oder der Offene Gesprächskreis rund um Spiritualität und Leben beschäftigen sich ebenfalls mit den Themen des Klimabündnisses. Friedrich Laker: „Auch für Menschen mit christlichem Glauben ist die Änderung des Lebenswandels eine aktuelle Frage.“

Foto: EvKkDo
Pfarrer Friedrich Laker hat dem Klimabündnis Dortmund die Pauluskirche als zentralen Ort angeboten.
Foto: EvKkDo