07.12.2015 // Mitternachtsmission

Licht in das Dunkel bringen

Mitten im Adventsrummel und im Weihnachtskonsum erinnert der traditionelle Adventsgottesdienst der Mitternachtsmission schon seit Jahren an diejenigen, die im Schatten stehen.

Adventsgottesdienst der Mitternachtsmission

Sonntag, zweiter Advent und Nikolaus, gegen Mittag: In der Dortmunder City sind die Geschäfte geöffnet, der Westenhellweg ist so belebt wie an einem normalen Werktag; die Menschen strömen Richtung Kaufhäuser und Weihnachtsmarkt.

Nebenan, in der Stadtkirche St. Petri predigt Andrea Hitzke, Leiterin der Dortmunder Mitternachtsmission. „Den meisten von uns geht es gut. Wir haben eine Wohnung, unsere Kinder besuchen die Schule, wir haben ein auskömmliches Einkommen. Im Vergleich zu Menschen in anderen Teilen der Erde leben wir im Licht.“ Doch wo Licht ist, gibt es auch Schatten.

Mitten im Adventsrummel und im Weihnachtskonsum erinnert der traditionelle Adventsgottesdienst der Mitternachtsmission schon seit Jahren an diejenigen, die im Schatten stehen. Gerade in der Weihnachtszeit würden sich die Mitarbeiterinnen der Mission um die Sorgen machen, die am Rande der Gesellschaft leben, die keine Möglichkeit haben, Geschenke zu kaufen oder auf dem Weihnachtsmarkt Geld auszugeben – Wohnungslose, Drogenabhängige, Prostituierte.

„Jetzt wird besonders deutlich, dass sie außen stehen und nicht teilhaben können an dem Wohlstand“, so Hitzke weiter. Und sie erinnerte auch an die, „die aus unterschiedlichen und guten Gründen“ ihre Heimat verlassen. „Sie folgen dem Licht, das in die Finsternis ihrer Lebensumstände – Hunger, Gewalt, Krieg – leuchtet und die Aussicht auf ein besseres Leben verheißt.“

Doch viele von ihnen würden hier oder bereits auf der Flucht Opfer von Ausbeutung und Gewalt. Nahezu täglich, so berichtet Hitzke, stehen Flüchtlingsfrauen, die Opfer von Menschenhändlern geworden sind, an die Tür der Mitternachtsmission. Und sie ergänzt: „Wir kommen oft an die Grenze unserer eigenen Belastbarkeit.“

Andrea Auras-Reiffen, Ständig Stellvertretende Superintendentin des Kirchenkreises betont: „Nicht von ungefähr hat sich die Mitternachtsmission vor rund 100 Jahren diesen besonderen Namen gegeben. Weil sie Licht bringen will, in das Dunkel , das manche Mädchen und Frauen bedrückt.“

  • Die Dortmunder Mitternachtsmission, ein Verein im Dachverband des Diakonischen Werkes, kümmert sich um Prostituierte, ehemalige Prostituierte und um Opfer von Menschenhandel. Für ihre Arbeit ist sie auf Spenden angewiesen.
  • Spendenkonto
    Sparkasse Dortmund
    DE41440501990151003168
Foto: Stephan Schütze
Zu ihrem Adventsgottesdienst am 6. Dezember hatte die Dortmunder Mitternachtsmission in die Stadtkirche St. Petri eingeladen.