21.02.2025

Lichtermeer für Vielfalt und Demokratie in Dortmund

Mehr als 4000 Menschen setzen drei Tage vor der Bundestagswahl mit einem Lichtermeer für Vielfalt und Demokratie ein eindrucksvolles „Zeichen gegen Hass und Gewalt“.

Vertreter*innen verschiedener Organisationen rufen zur Wahlbeteiligung auf und betonen die Bedeutung von Respekt, Toleranz und Solidarität für eine gerechte Zukunft. Kirchen, Jugendverbände und Wohlfahrtsverbände vereint gegen Hass und Rechtsextremismus.

Die klare Haltung der Kirchen gegen den Rechtsextremismus und die AfD betonte Pfarrer Friedrich Stiller von der Evangelischen Kirche. Obwohl die Kirche keine Wahlempfehlungen ausspräche, hat sie sich eindeutig gegen Parteien positioniert, die Menschenrechte infrage stellen, die Demokratie untergraben und Hass verbreiten. Stiller erinnerte an die Kirchenparlamente, die sich bereits klar gegen völkischen Nationalismus und rechtsextreme Ideologien ausgesprochen haben. Die Kirche steht für Demokratie, Vielfalt und Nächstenliebe, so Stiller.

„Trotz der Unsicherheit in der politischen Lage gibt es keinen Grund zur Entmutigung“, sagte Justin Sathiskumar, Vertreter der Evangelischen Jugend und des Dortmunder Jugendrings auf der Bühne. Besonders vor den Bundestagswahlen werde klar, welche Parteien die Interessen der jungen Generation berücksichtige und welche gegen diese Werte arbeitet. Er ruft dazu auf, für eine Gesellschaft zu wählen, die auf Respekt, Toleranz und Solidarität basiert und die Rechte von Kindern und Minderheiten schützt. „Es geht um die Zukunft, um Klimagerechtigkeit und ein starkes, solidarisches Europa“. Sathiskumars Appell lautet: „Wählt für die, die noch nicht wählen können und für eine lebendige, gerechte Zukunft.“

Die zunehmende Diskriminierung von Menschen mit Migrationshintergrund und den populistischen Diskurs, der Migration als Problem darstellt, kritisierte Tim Hammerbacher von der AWO für die Dortmunder Wohlfahrtsverbände. In Dortmund hielten Menschen aus mehr als 70 Nationen das Sozial- und Gesundheitswesen am Laufen. Das Hochspielen des Migrationsthemas gefährde nicht nur den sozialen Zusammenhalt, warnte er, sondern schrecke auch die dringend benötigten Arbeitskräfte ab, nach Deutschland zu kommen. „Migration ist für die soziale Infrastruktur notwendig und ohne sie wird diese in Dortmund und dem Ruhrgebiet gefährdet“, erklärte Hammerbacher. Dortmund ist ein Symbol für Vielfalt und Erfolg, was auf die respektvolle Zusammenarbeit der Menschen aus verschiedenen Kulturen zurückzuführen sei. Er forderte die Wähler*innen dazu auf, sich für Zusammenhalt, Fortschritt und Menschenrechte einzusetzen, um die Demokratie zu bewahren.

Ein gemeinschaftliches Handeln der demokratischen Parteien, um die Demokratie zu verteidigen und die Rechte der Menschen zu wahren, wünscht sich Klaus Waschulewski vom DGB und als Sprecher des Dortmunder Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus.

Der Sonderbeauftragte der Stadt Dortmund für Vielfalt, Toleranz und Demokratie, Wilhelm Ebermann, sieht die Notwendigkeit, „die Demokratie in Deutschland zu stärken und gegen Hass, Hetze, Rassismus und rechtsextreme Positionen einzutreten“. Demokratie sollte nicht nur über Themen wie Migration und Wirtschaft diskutiert werden, sondern auch über soziale Gerechtigkeit, die Rechte von Minderheiten, Klimaschutz sowie die Verantwortung gegenüber kommenden Generationen. Für Ebermann sind das Wohl von Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen zentrale Themen. Die Bürgerinnen und Bürger rief er dazu auf, sich auch weiterhin für ein buntes und vielfältiges Dortmund zu engagieren.

Foto: Stephan Schütze
Auf der Bühne des Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus in der Kampstraße an der St. Petrikirche riefen Vertreter*innen unterschiedlicher Organisationen und Gruppen dazu auf, wählen zu gehen.
Fotos: Stephan Schütze