12.05.2016 // Partnerschaften besuchen Eisenach

Mehr Einendes als Trennendes

Die Besichtigung der Wartburg war der Höhepunkt des Besuches der ökumenischen Partnerschaften in Eisenach.

Ökumenische Partnerschaften besuchen Eisenach

Johann Wolfgang von Goethe weilte hier, Franz Liszt tat es ihm gleich. Elisabeth von Thüringen, eine Frau, die ihrer Zeit weit voraus war, nahm sich an diesem Ort der Armen an. Der wohl berühmteste Bewohner war der Mann, ohne den es den Protestantismus heute womöglich nicht geben würde: Junker Jörg, alias Martin Luther. Sie alle lebten auf der Wartburg oder waren dort zu Gast.

Die Besichtigung dieser historischen Stätte war sicherlich der Höhepunkt des Aufenthaltes im Haus Hainstein, ein Haus der evangelischen Kirchen, hoch über Eisenach. Im Rahmen des ökumenischen Partnerschaftstreffens im Evangelischen Kirchenkreis Dortmund kamen die Delegierten und ihre Gastgeber hier zusammen, um drei Tage intensiv miteinander zu diskutieren, einander kennenzulernen, voneinander zu lernen, zu singen und zu beten. Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter aus Indien, Sri Lanka, Tansania, Kenia, Namibia, Sambia und der Demokratischen Republik Kongo.

Dietrich Weinbrenner, Regionalpfarrer im Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Verantwortung, stellte den internationalen Gäste ihr Gastland und Europa vor. So erfuhren sie unter anderem, wie das politische System der Bundesrepublik Deutschland funktioniert, wie die Evangelische Kirche Deutschland strukturiert ist, was es mit den Europäischen Institutionen sowie der Euro-Zone auf sich hat und welchen globalen politischen und ökonomischen Herausforderungen sich die Europäische Union in Gegenwart und Zukunft stellen muss.

„Reformation und Bildung“ war ein weiteres Thema. Pfarrerin Sabine Breithaupt-Schlak führte mit einem Kurzvortrag darin ein. In Arbeitsgruppen diskutierten Gäste und Gastgeber weiter. „Projekte und Partnerschaft“ stand als nächstes auf dem Programm. Hier ging es zum Beispiel um die Definition von Zielen und um Bedingungen für eine erfolgreiche Partnerschaft. In den Arbeitsgruppen dazu, wurden die Probleme nicht ausgeklammert. So können in der Kommunikation die kulturellen Unterschiede oft zu Missverständnissen führen. Dietrich Weinbrenner gab allen Beteiligten „Werkzeuge“ an die Hand, mit denen diese und andere Probleme gelöst werden oder im besten Fall gänzlich vermieden werden können.

Mit großem Interesse verfolgten alle die Vorstellung der einzelnen Projekte innerhalb der Partnerschaften. Dabei stellte sich heraus, dass Bildung, Gesundheitsfürsorge und die Förderung benachteiligter Bevölkerungsgruppen in allen Partnerschaften eine große Rolle spielen. Und das Fazit nach drei Tagen des Austausches? Bei aller Verschiedenheit in Sprache, Hautfarbe und Kultur, eint die Menschen in den Partnerschaften mehr als sie trennt.

Foto: Christiane Keitel
Die Besichtigung der Wartburg war der Höhepunkt des Besuches der ökumenischen Partnerschaften des Kirchenkreises Dortmund in Eisenach.