01.10.2024

„Mein Glaube wird von Musik und Gesang getragen“

​​​​​​​Pfarrer Dr. Hans Lohmann geht in den Ruhestand

Am 1. November beginnt ein neuer Abschnitt im Leben von Pfarrer Dr. Hans Lohmann. Er, der in den letzten zehn seiner 37 Dienstjahre einige Pfarrstellen im „Pastoralen Dienst im Übergang“ versehen hat und somit Anfänge und Abschiede gewohnt ist, tritt in den beruflichen Ruhestand ein. Ein besonderer Aufbruch, auf den er sich freut. Die Paul-Gerhardt-Gemeinde hat den engagierten und über alle Maßen musikalischen Pfarrer bereits im Rahmen seines Entpflichtungsgottesdienstes herzlich verabschiedet.

„Sollt ich meinem Gott nicht singen? Sollt ich ihm nicht dankbar sein? Denn ich seh in allen Dingen, wie so gut er‘s mit mir mein.“ Über das bekannte Lied Paul Gerhardts hat Dr. Lohmann gepredigt. Es passt zu ihm, denn er ist erstens selbst dankbar für sein Leben als Pfarrer und alles, was er erlebt und erreicht hat, und er liebt Lieder und das Singen. Zur Verabschiedung ließen auch 30 seiner Sangesbrüder und -schwestern der Philipp-Nicolai-Kantorei Unna, wo er seit über 25 Jahren im Bass singt, ihre Stimmen erklingen.

Einer seiner Konfirmanden hat mal geklagt: „Bei Lohmann muss man immer singen.“ Ab und zu ließ er auch die Gemeinde beim sonntäglichen Gottesdienst die Lieder regelrecht einüben. „Aber wenn´s beim dritten Durchlauf richtig gut klappte, haben sich alle am Gelingen erfreut“, schmunzelt Lohmann, der nach eigener Aussage in seinem Glauben sehr von Musik und Gesang getragen wird.

Aufgewachsen in einem Pfarrhaus in Minden, ist er durch seinen Vater, der auch Pfarrer war, regelrecht in den Beruf und diese Berufung hineingewachsen. Seine Doktorarbeit schrieb er nach dem Studium der Theologie über die „Apostolischen Väter“, Schriften, die nach dem Neuen Testament entstanden sind. „Es ging mir um christliche Hoffnung und die Aussicht auf die Ewigkeit in den Texten.“ Pfarrer Lohmann ist bibelfest, kann stets zitieren. Er scheut keine Auseinandersetzung über Glaubensfragen. „Manchen Menschen bin ich zu fromm, manchen nicht fromm genug. Ich mag es einfach nicht, wenn mit Gott oder Jesus unkorrekt argumentiert wird, um eigene Positionen durchzusetzen.“

Seine ersten Pfarrstellen trat er in Fröndenberg und danach in Hemer-Deilinghofen an. Hier blieb er acht bzw. 15 Jahre. Danach hat er sich auf den Pastoralen Dienst im Übergang „spezialisiert“, tat seinen Dienst dort, wo Vakanzen waren. Auch das hat Dr. Lohmann gern getan. In Marl, Werne, Herne, Gelsenkirchen und Lüdinghausen beispielsweise. Zweimal war er im Evangelischen Kirchenkreis Dortmund: vor langer Zeit in Lünen und jetzt, zum Schluss, in der Paul-Gerhardt-Gemeinde Dortmund.

Dr. Lohmann liebt den direkten Kontakt mit Menschen, die Gottesdienste, Hochzeiten, Beerdigungen, Taufen und die Seelsorge.

Zwar möchte er nach seiner Pensionierung in diesem Jahr nur noch entspannen und neue Kräfte sammeln, aber dann auch wieder, wenn gewünscht, vertretungsweise Gottesdienste übernehmen. „Ich lebe an der bestbesuchten Wallfahrtsstätte des Ruhrgebiets, dem Kamener Kreuz. Von hier aus kann ich viele Gemeinden gut erreichen.“

Mit seiner Ehefrau, die bereits in Rente ist, plant er jetzt die neue Zukunft. Das Ehepaar möchte wandern gehen und Musik genießen. Dr. Hans Lohmann wird außerdem in Bälde die Präsidentschaft der Rotarier in Menden/Sauerland übernehmen und natürlich weiterhin engagiert singen.

Er ist dankbar: „Es hat immer Menschen um mich herum gegeben, die mich begleiten und tragen, die ein Ohr und ein Herz für mich haben, gute Freunde und Freundinnen. Und ich erfreue mich bester Gesundheit.“

Foto: Stephan Schütze
Im Beisein der Superintendentin Heike Proske (vorne, 2.v.r.) nahmen die Paul-Gerhardt-Gemeinde und Vertreter*innen der Nachbargemeinden Abschied von Pfarrer Dr. Hans Lohmann.
Foto: Stephan Schütze.