08.05.2017 // Gedenken an das Kriegsende 1945

Memento für den Frieden

Mit einem Gottesdienst in der Stadtkirche St. Reinoldi gedachte der Evangelische Kirchenkreis dem Ende des 2. Weltkrieges.

Gottesdienst zum Gedenken an das Kriegsende 1945

Mit einem Gottesdienst in der Stadtkirche St. Reinoldi gedachte der Evangelische Kirchenkreis dem Ende des 2. Weltkrieges. „Seit 72 Jahren leben wir in Frieden“, so Stadtkirchenpfarrer Michael Küstermann in seiner Begrüßung. Das sei eine vergleichsweise lange Zeit. „Doch wissen wir auch, wie gefährdet dieser Friede ist.“

Was war dieser 8. Mai 1945? Die Niederlage, der Zusammenbruch, die Befreiung? Lange sei in der Bundesrepublik um die Formulierung „Tag der Befreiung“ gerungen worden, sagte Prof. Dr. Barbara Welzel von der TU Dortmund in ihrer Kanzelrede. Im Verständnis der deutschen Bevölkerung sei es lange Zeit „die Niederlage“ gewesen. Selbst die Alliierten wollten Deutschland nicht befreien, sondern besiegen. Doch markierte dieser Tag auch das Ende der Judenverfolgung, des Holocausts und der Ermordung der Sinti und Roma. „Das Begehen des 8. Mai als Tag der Befreiung ist eine friedenssichernde Konsequenz.“ Er sei ein „Scharnier“ zwischen dem Leid, das der Krieg gebracht habe und der Hoffnung, „auf diesen Trümmern ein friedliches Zusammenleben zu erreichen.“

Die Stadtkirche, in der dieser Gedenkgottesdienst gefeiert wurde, war Zeichen dieser Zerstörung. „Das Herzstück, das Wahrzeichen der Stadt“  war in Trümmer gebombt, wie Dortmund selbst. Erst Jahr später war St. Reinoldi wieder aufgebaut und konnte 1954 wieder eingeweiht werden.

Der 8. Mai, so Welzel, sei nicht einfach ein bedeutendes historisches Datum, sondern ein „Erinnerungswort“, ein „memento für den Frieden“. Die Kirche feiere „heute Jubilate“. Es sei die „Freude über die Überwindung des Todes und die Auferstehung.“

Musikalisch begleitet haben den Gottesdienst Kantor Klaus Eldert Müller und der Bläserkreis St. Reinoldi und Dortmund Huckarde unter Leitung von Renate Raschke.

Foto: Ev. Kirchenkreis Dortmund
Mit dabei bei dem Gottesdienst waren Oberbürgermeister Ullrich Sierau und Vertreter der Dortmunder Partnerstädte.