Präses Annette Kurschus verabschiedete Superintendent Paul-Gerhard Stamm
Er sei „mit Leidenschaft Theologe“, so die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, über den VKK-Vorstandsvorsitzenden Paul-Gerhard Stamm.
In einem Gottesdienst in der Stadtkirche St. Reinoldi verabschiedete am 13. Dezember Präses Kurschus den VKK-Vorsitzenden und Superintendent des Kirchenkreises Dortmund Mitte-Nordost. Nach 14 Jahren beendete er seinen Dienst als „Erster unter Gleichen“. Am 31. Dezember 2013 geht er in den Ruhestand.
Stamm sei, so Kurschus, „nie müde geworden, die politische Kraft des Evangeliums unter die Leute zu bringen“. Das tat der scheidende Superintendent auch in seiner Abschiedspredigt. Engagiert stellte er die Flüchtlinge und ihr Schicksal in den Mittelpunkt seiner Predigt – ein Thema, so bekannte er, das ihm seit Jahrzehnten am Herzen liegt.
Er spannte den Bogen von „Abraham, dem ersten Wirtschaftsflüchtling“ bis zu den syrischen Flüchtlingen heute. Bei diesem Thema sei die biblische Botschaft „klar und eindeutig“. Die Flüchtlinge „sollen bei uns Asyl finden und aus den Fluten des Mittelmeers gerettet werden“.
Kurschus dankte im Namen der Kirchenleitung „für deinen Dienst“ und überreichte ihm das Bronzekreuz der Landeskirche, nicht ohne hinzuzufügen: „Das ist kein Orden dritter Klasse, wir haben nur diese Auszeichnung“. Für die Evangelische Kirche in Dortmund und Lünen überreichte Superintendent Michael Stache den gläsernen Adler an Stamm.
Lob gab es auch von Dortmunds OB Ullrich Sierau für Stamms „Engagement und Herzblut, Offenheit und Klarheit“. „Sie haben dafür gesorgt, dass die Kirche einen Platz in der Gesellschaft hat, den man wertschätzt“, so Sierau weiter.
Stamms gesellschaftliches Engagement hob auch Propst Andreas Coersmeier hervor. „Beim Einsatz für eine menschenfreundliche und bunte Stadtgesellschaft sprechen unsere Kirchen mit einer Stimme.“
Stamm ist in Hagen geboren und in Ostwestfalen aufgewachsen. Er hat in Bethel, Tübingen und Münster Theologie studiert und ist in Berlin zum Pfarrer ausgebildet worden. Seit 1979 war er Gemeindepfarrer in Asseln.
1999 hatte ihn die Synode des damaligen Kirchenkreises Dortmund Nordost zum Superintendenten gewählt, zwei Jahre später wurde er Superintendent des Kirchenkreises Dortmund Mitte-Nordost. Seit Ende 2009 war er Vorstandsvorsitzender der Vereinigten Kirchenkreise.
Zusammen mit Stamm wurde in dem Gottesdienst Abschied genommen vom Kirchenkreis Dortmund Mitte-Nordost und seinem Kreissynodalvorstand. Denn der bisherige Kirchenkreis geht am 1. Januar in den neuen Kirchenkreis Dortmund auf.
Musikalisch begleiteten den Gottesdienst der Bläserkreis an St. Reinoldi unter Leitung von Sigrid Raschke, der Dortmunder Bachchor und die Kreiskantorei DOMINO unter Leitung von Kreiskantor Wolfgang Meier-Barth und Kantor Klaus Eldert Müller (Orgel).