Abend der Begegnung zum Reformationstag
Musik, das sei „der Herzschlag der Reformation“, so Martin Luther. Das ist sicher der Grund, warum jedes Jahr die evangelischen Gemeinden in Lünen und Selm am Reformationstag zu einem musikalischen Festgottesdienst einladen.
Ein großes Aufgebot von Chören und Musikern war am Abend des 31. Oktober in der Stadtkirche St. Georg versammelt. „Ich habe den Eindruck“, so Pfarrerin Heike Scherer in ihrer Begrüßung, „es sind nochmal mehr Musikerinnen und Musiker als in den Vorjahren.“
Die evangelischen Posaunenchöre Lünen und Preußen unter der Leitung von Gundula Hubig waren gekommen, Sängerinnen und Sänger der Kantorei und des Jugendchores der Stadtkirche St. Georg unter der Leitung von Jutta Timpe sowie eine Ragtime-Band. Violine, Kontrabass, Schlagzeug, Trompete, Klarinette, Posaune, Cembalo und Orgel stimmten mit ein.
Aufgeführt hatten sie die „Ragtime-Messe“ von Johann Simon Kreuzpointner, einem Komponisten unserer Tage. Und tatsächlich: das Kyrie und das Gloria swingen beinahe, das Credo ist locker und fröhlich gesungen, gefolgt von einem mächtigen, von den Bläsern unterstützten Choralvorspiel zur „Sonne der Gerechtigkeit“.
„Mit dem heutigen Reformationstag“, so der Ständig Stellvertretende Superintendent des Kirchenkreises Michael Stache in seiner Predigt, „beginnt das offizielle Jubiläumsjahr zu 500 Jahre Reformation.“ Stache predigte über den Römerbrief, genauer, über seinen Kern, nämlich Gottes Gerechtigkeit.
Der Römerbrief sei, so Stache, ein wesentlicher Impuls für Luthers reformatorischen Aufbruch gewesen. Denn auch er wirft die Frage auf, wie einem die Gerechtigkeit Gottes zuteil wird. Das einzige Kriterium, das wirklich zähle, sei der Glaube an Jesus Christus. „Gott nimmt jeden an, der an Jesus glaubt.“
Im Anschluss an den Gottesdienst hatte die Evangelische Kirche in Lünen und Selm zu einem Zusammensein und einem kleinen Imbiss in den Gemeindesaal St. Georg eingeladen.
