Polizeigottesdienst in Paul-Gerhardt
Erzengel Michael ist Schutzpatron der Ordnungsmacht. Er markiert die Grenze zwischen Paradies und gefallener Schöpfung, zwischen Gott und Mensch, zwischen Recht und Unrecht. Eingeladen zum Gottesdienst in die Paul-Gerhard-Kirche hatten die Evangelische Seelsorgerin in der Landespolizei NRW Stefanie Alkier-Karweick und Matthias Mißfeldt, Evangelischer Seelsorger in der Bundespolizei.
„Kraftquellen – Starke stärken“ war das Motto des Gottesdienstes. „Aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft“, zitierte Pfarrer Mißfeldt in seiner Begrüßung Jesaja 40,31. Die Gemeinde solle sich nicht wundern, „wenn Ihnen nach dem Gottesdienst Flügel wachsen wie dem Michael.“ Der Gottesdienst solle den Beamten Stärkung und Mut geben. Achtsam sein und Luft holen, das könne man hier, so Mißfeldt.
Die Belastungen des Polizeidienstes machte Pfarrerin Alkier-Karweick in ihrer Predigt zum Thema. „Die Taktung wird immer dichter, es fehlt die Zeit, einmal zur Ruhe zu kommen.“ Polizisten würden immer mehr auf Aggressivität stoßen und müssten in jedem Einsatz damit rechnen, Schicksalen zu begegnen, die berühren: Verzweifelte, Hilflose, Verwundete, Tote. „Das zehrt“, so Alkier-Karweick, „auch an den Starken“. Oft stelle sich ein Gefühl von völliger Erschöpfung ein. Es seien die „kleinen Dinge“, das wisse sie aus persönlichen Begegnungen, die Mut machen - die „Zufälligkeiten“ und das Gefühl, helfen zu können. „Wir sind angewiesen auf andere, auf Gott, darauf, dass Impulse von außen kommen, die uns positiv berühren.“
Nach dem Gottesdienst gab es das Angebot, sich segnen zu lassen.
Das Woodwind-Trio des Landespolizeiorchesters sowie Christian Klapp (Klavier) gestalteten den Gottesdienst musikalisch.
