Abwechslungsreiches Programm an Pfingstsonntag in der Pauluskirche
„Der Geist Gottes weht nicht nur in der christlichen Religion, sondern in allen Religionen.“ Damit begrüßte Pfarrer Friedrich Laker die rund 300 Anwesenden, die am Pfingstsonntag in die Pauluskirche gekommen waren. „Deshalb“, so Laker weiter, „feiern wir die Nacht der Religionen und Kulturen.“
Und das bereits zum achten Mal. Die Besucherinnen und Besucher konnten Tanz und Musik, Gespräche und Informationen von und über sechs Weltreligionen erleben. In dem zum „Garten der Begegnung“ umbenannten Kirchgarten gab es indische Speisen und Chai-Tee zugunsten von Waisenhäusern in Bangladesch, Getränke und Essen zugunsten von „Pauluskirche und Kultur“.
Juden und Christen, Muslime und Buddhisten, Hindus und Bahá´i informierten mit einem abwechslungsreichen Programm unter der „Himmelssäule der Weltreligionen“ des Künstlers Leo Lebendig über zentrale Anliegen ihres Glaubens.
Buntes Licht bestrahlte das 16 Meter hohe Kunstwerk aus über 700 runden Scheiben. Ihre Symbole der sechs Weltreligionen, so erläuterte Lebendig, „repräsentieren die hunderte von Religionen, die es gibt.“
Auftakt des Programms war „Steps to world peace“, die Jugendtanzgruppe der Bahá´i. Mit rasanten Tänzen erzählte sie unterschiedliche gesellschaftliche Themen – Gewalt und Ausgrenzung, Armut und Reichtum, Probleme der Jugendlichen. Die Bahá´i Gemeinde ist die kleinste und jüngste der Weltreligionen, sie lehrt die Einheit Gottes, die Einheit der Religionen und die Einheit der Menschheit.
Die Sängerin Shewly mit ihrer Gruppe brachte Volkslieder aus dem Norden Bangladeschs und Lieder des Mystikers Lalon zur Aufführung. „Eine Musik“, so der Kommentar von Laker, „die aus dem Herzen kommt und mit der Mystik des Islam verbunden ist.“
Sufi-Musik trifft auf zeitgenössischen Jazz – das gab es nach der anschließenden Pause beim Ruhrgebietsensemble „Nefes in Motion“ mit dem Derwisch-Tänzer Talip Elmasulu. Es vollführte einen musikalischen Brückenschlag zwischen Orient und Okzident.
Mit feinsten jiddischen Liedern, abseits der üblichen Klezmer-Pfade, erzählte das „Ensemble DRAj“ Geschichten aus einer vergangenen jüdischen Welt. „Close to Eden“, eine christliche Pop-Band aus dem Ruhrgebiet sang von dem, was sie bewegt: Ihrem Glauben in einem Alltag, der eben nicht immer nur himmlisch ist.