Elias-Gemeinde gestaltet Kirche um – altes Gemeindehaus wird aufgegeben
Jetzt ist es beschlossene Sache: Die evangelische Elias-Gemeinde will ihre Kirche in Oespel zum Gemeindezentrum umgestalten und deshalb ihr jetziges Gemeindehaus aufgeben.
Diese Entscheidung des Presbyteriums ist das Ergebnis eines langen Diskussions- und Abwägungsprozesses. „Seit zwei Jahren beschäftigen wir uns damit“, so Pfarrer Thomas Weckener. Ergebnis: Das alte Gemeindehaus Auf der Linnert mit seinen 637 Quadratmetern ist für die Gemeinde deutlich zu groß und vor allem sanierungsbedürftig. Und das in einem Umfang, der finanziell nicht zu verantworten wäre.
In einer gut besuchten Gemeindeversammlung am 5. Mai 2014 wurde der Presbyteriumsbeschluss der Gemeinde vorgestellt. Wichtigste Nachricht war dabei, dass alle Gemeindegruppen eine neue und bessere Heimat in der umgestalteten Kirche bekommen. Dafür wird aktuell ein Architektenwettbewerb ausgelobt, denn aus der Kirche soll ein Zentrum werden, das völlig neue Möglichkeiten des Gemeindelebens eröffnet.
Beispielsweise Themengottesdienste mit anschließender Diskussion im neuen Gemeindehaus oder Trauungen mit Empfang im Gemeindehaus. Außerdem gibt es dann bessere Möglichkeiten für Gottesdienst mit zeitgleicher Kinderkirche oder Kinderbetreuung.
Der Gottesdienstraum selbst kann nach dem Umbau auch für größere Veranstaltungen genutzt werden. Wichtig dabei ist, „dass der Gesamtcharakter der Kirche erhalten bleibt“. Das betont Diplom-Architekt Roland Berner von der Landeskirche.
Zusätzlich wird es einen kleineren Versammlungsraum sowie Küche und weitere Räume geben. Auch die Anforderungen des Denkmalschutzes werden bei der Umgestaltung der Kirche berücksichtigt.
Ergebnisse des Architektenwettbewerbs werden, so die Planung, bereits im Herbst vorliegen. Mit dem Umbau der Kirche könnte dann Anfang des nächsten Jahres begonnen werden. Erst nach Fertigstellung des neuen Gemeindezentrums Anfang 2016 soll das alte Gemeindehaus abgerissen werden.
„Ich bin froh, dass eine solche Lösung gefunden wurde“, sagte Pfarrerin Stefanie Elkmann, obschon sie wisse, wie sehr die Gemeinde – und auch sie selbst – an dem alten Gemeindehaus hängt.
Als „deutliche Aufwertung der Kirche“ und als „tolle Lösung für Oespel“ sieht Pfarrer Christian Höfener-Wolf die Entscheidung.
Ein weiterer Anbau ist geplant für den Kindergarten, denn im Gemeindehaus war bislang auch die U3-Gruppe untergebracht. Der in direkter Nachbarschaft des Gemeindehauses gelegene Kindergarten soll erweitert werden. Dann wäre sogar Platz genug für eine weitere Kindergartengruppe.
Die „Alte Kirche“ in Oespel steht seit 1982 unter Denkmalschutz. Sie ist in den Jahren 1901 bis 1902 erbaut worden, nach Entwürfen der Architekten Schmidtmann und Klemp aus Dortmund. Am 30. April 1901 wurde der Grundstein gelegt und am 29. Juli 1902 war die Einweihung.
Das Gemeindehaus ist rund hundert Jahre alt. 1909 wurde es als „Vereinshaus“ geplant, mit Konfirmandenräumen, Versammlungsräumen und einer Schwesterwohnung.