Ökumenisches Gedenken unter Tage
von Lea Stratmann
Zum 70. Mal jährte sich am Sonntag, 16. März, das Grubenunglück auf dem ehemaligen Bergwerk Hansa, bei dem gegen Ende des Zweiten Weltkriegs 95 Bergleute ums Leben kamen. Rund 100 Gläubige nahmen an der ökumenischen Gedenkfeier auf dem Friedhof in Dortmund-Huckarde teil.
Am folgenden Tag fuhren Michael Ortwald, katholischer Pfarrer der Gemeinde Huckarde, der ständige stellvertretende Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Dortmund Michael Stache und Diakon Stefan Kendzorra auf Hansa an, um der Verstorbenen unter Tage zu gedenken.
Auf der vierten Sohle des heutigen Wasserhaltungsstandorts hielten die Geistlichen eine kurze ökumenische Gedenkveranstaltung ab und erinnerten an die Bergleute, die 1944 bei einer Schlagwetterexplosion verunglückten. „Neben den 95 namentlich bekannten Bergarbeitern befand sich auch eine unbekannte Zahl Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener unter den Bergleuten, wir wollen sie alle in unser Gebet miteinschließen“, sagte
Pfarrer Ortwald. Stache sprach Fürbitten für Bergleute weltweit und appellierte, den Menschen immer an die erste Stelle zu setzen. Auch die Opfer weiterer Grubenunglücke, die sich auf Hansa ereigneten, schlossen die Pfarrer ins Gebet ein.
Ortwald recherchierte die bekannten Verunglückten und übergab ein Papier mit den Namen und einem Barbaragebet an Kemal Öztürk und Andreas Reimann vom Servicebereich Technik-und Logistikdienste, die die Grubenfahrt begleiteten. „Noch heute leben in Huckarde Witwen und Nachkommen der Verstorbenen.
Die Größe der heutigen Kirche der Gemeinde verdanken wir vor allem den vielen Bergleuten, die damals nach Dortmund kamen“, sagt Ortwald.