Pfarrkonvent unterwegs
Per Hand wird der Silberfaden in die Keramikhülle eingeführt, das obere und untere Ende mit je einer Kappe verschlossen. Nicht alle Sicherungen, die bei SIBA electro in Lünen hergestellt werden, sind aufwendige Handarbeit. Doch „das Aufkommen an manueller Tätigkeit ist ziemlich hoch“, erklärt Bernd Schwegmann, der Seniorgeschäftsführer, den Pfarrerinnen und Pfarrern beim Betriebsrundgang.
Die Theologen aus dem Evangelischen Kirchenkreis Dortmund hatten bei ihrem Pfarrkonvent Anfang Juni die Firma SIBA electro Lünen besucht.
SIBA electro ist ein klassischer mittelständischer, famliengeführter Betrieb mit einer 70jährigen Geschichte. Produziert werden Sicherungen. „Mehr als 10.000 unterschiedliche Produkte“, so Schwegmann. Mit der größten könnte man Krafttraining machen, die kleinste ist kaum zu sehen. Inzwischen gibt es Niederlassungen auf vier Kontinenten.
Die Firma ist stolz darauf, einen festen kontinuierlichen Mitarbeiterstamm mit geringer Fluktuation und ohne Leiharbeiter zu haben. Mehr als 320 Beschäftigte arbeiten hier; der Anteil der Frauen liegt bei über 60 Prozent. „Man kann auch hier am Standort ertragreichen fertigen und muss nicht in Billiglohnlander gehen“, sagte Schwegmann.
„Solche mittelständischen Betriebe sind das Rückgrat der Wirtschaft im Ruhrgebiet und in Lünen“, so Friedrich Stiller, der als Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung die Betriebsbesuche seit Jahren organisert. Kooperationspartner hier war die IHK zu Dortmund.
„Weil bei SIBA vor allem Frauen arbeiten, ist für uns Theologen interessant, welche Arbeitszeitmodelle der Betrieb anbietet“, sagte Michael Stache, Stellvertretender Superintendent des Kirchenkreises. In einem Gespräch nach der Betriebsführung ging es um die Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Die Betriebsbesuche sollen den Pfarrerinnen und Pfarrern gezielte Einblicke in den betrieblichen Alltag unterschiedlicher Branchen geben. Dabei geht es darum zu sehen, wo und wie Mitglieder der Gemeinden arbeiten, und sich einen Eindruck von der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region zu verschaffen.
