17.06.2015 // Besuch der Deutschen Gasrußwerke

Pfarrer im Betrieb

Was macht man bei einem Rußfleck auf der Kleidung? Zahnpasta, Rasierschaum oder Kartoffelmehl gelten als Geheimtipp.

Evangelische Theologen besuchen Deutsche Gasrußwerke

Was macht man bei einem Rußfleck auf der Kleidung? Zahnpasta, Rasierschaum oder Kartoffelmehl gelten als Geheimtipp. Was uns auf der Kleidung ärgert, ist häufig gewollt. Denn industriell hergestellter Ruß, das sogenannte Carbon Black,  ist das meistverbreitete Schwarzpigment. „Wenn Sie einen schwarzlackierten BMW fahren, dann fahren Sie Ruß aus Dortmund“, erklärte Harald Baumgart, Betriebsleiter der Deutschen Gasrußwerken, kurz DGW.

Dieses Unternehmen der „old economy“, so Baumgart, besuchten Pfarrerinen und Pfarrer im Juni. Weil Carbon Black mit seiner verstärkenden Wirkung auf Kautschuk für die Reifenindustrie wichtig ist, sind internationale Reifenkonzerne Gesellschafter der Firma.

Auf dem Besuchsprogramm bei DGW im Dortmunder Hafen stand das Thema des Unternehmensleitbildes im Vordergrund. Weil auch in der Evangelischen Kirche Leitbilder eine größer werdende Bedeutung bekommen, war es für die Theologen interessant, Stärken und Schwächen kennenzulernen und sich über Erfahrungen auszutauschen.

Baumgart machte klar: „Wir sind ein Unternehmen. Und oberstes Ziel eines Unternehmens ist es, Geld zu verdienen.“ Wie man das mache, das sei das eigentliche Ziel eines Leitbildes. Deshalb sei die soziale Verantwortung notwendig. So hält er beispielsweise eine Auslagerung der Produktion in Billiglohnländer für falsch.

Pfarrer Friedrich Stiller, der den Besuch organisierte, sieht in Betriebsbesuchen die Chance, sich „jenseits des Pfarramtes auf Arbeitsleben und Wirtschaft einzulassen.“

Foto: Stephan Schütze
Rund 120.000 Tonnen Industrieruß, heute Carbon Black genannt, produzieren die Deutschen Gasrußwerke am Dortmunder Hafen. Im Juni bekamen sie Besuch von Pfarrerinnen und Pfarrern des Kirchenkreises.