Evangelische Theologen besuchen Thier-Galerie
Pfarrerinnen und Pfarrer in der Dortmunder Thier-Galerie. Was haben Theologen eigentlich in einer Shopping-Mall verloren? Ein Betriebsbesuch Anfang Juni führte sie in diese „Kathedrale der Moderne“, wie es die Stellvertretende Superintendentin Andrea Auras-Reiffen bei ihrer Begrüßung augenzwinkernd bezeichnete. Eingeladen zu dem Besuch hatten der Kirchenkreis und die Thier-Galerie gemeinsam mit der IHK und „Das Rad“.
35.000 Besucher hat das Shopping-Center in der Dortmunder Innenstadt täglich; an Samstagen vor Weihnachten können es auch schon mal 90.000 werden, so Geschäftsführerin Heike Marzen. Dabei ist der durchschnittliche Kunde laut Marzen jünger als 29 Jahre. „Gerade wegen des jungen Publikums müssen wir uns die Frage des Einkaufens im Internet, des Online-Handels stellen“.
Der wachse, erläuterte Christian Korte von der IHK. Im Jahr 2000 hätte er in Deutschland einen Umsatz von einer Milliarde Euro generiert, im letzten Jahr seien es bereits 50 Milliarden gewesen. Es gebe Prognosen, wonach von den 380.000 Geschäften in Deutschland im Jahr 2020 bis zu 50.000 vom Markt verschwunden seien.
Dennoch sei der Online-Handel nicht das Nonplusultra. Denn 90 Prozent der reinen Online-Geschäfte, so eine weitere Prognose, würden nicht überleben. Deshalb sei es die Strateige der Thier-Galerie, den – so Marzen - „Offline“-Handel spannend und interessant auch für die Kunden machen, die gerne per Internet einkaufen. „Shoppen als Inszenierung von Erlebniswelten“ ist ihr Rezept.
Einen völlig anderen Weg schlägt „Das Rad“ am Brüderweg ein. Geschäftsführer Peter Pecht hatte sich nach einem kurzen Ausflug in den Online-Handel davon wieder verabschiedet. Der Aufwand sei zu hoch, der Ertrag zu gering. Sein Credo ist die Konzentration auf den Fachhandel mit Beratung.
