07.02.2013 // Forensik

Plattform plant Informationsreihe

Konstituierendes Treffen der Plattform „Mut zur Verantwortung“

Konstituierendes Treffen am letzten Donnerstag

Die Plattform „Mut zur Verantwortung – Zur Ansiedlung einer Klinik für forensische Psychiatrie“ ist Ende des letzten Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Am 7. Februar 2013 haben sich ihre Unterstützerinnen und Unterstützer zur konstituierenden Sitzung im  evangelischen Gemeindehaus Wethmar getroffen.

Unter ihnen waren Vertreter der Kirchen, mehrere Ratsherren verschiedener Fraktionen und Martina Vogelsang, Vorsitzende des DGB-Ortsverbandes Lünen.
Mehr als 50 Lüner Bürger aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen unterstützen die Plattform mittlerweile.

„Das ist ein wichtiges Zeichen, den Maßregelvollzug  als gesellschaftliche Aufgabe anzuerkennen“, so die Wertung von Friedrich Stiller, Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche, auf dem konstituierenden Treffen. 

Superintendent Winfried Moselewski, der krankheitsbedingt verhindert war, zeigte sich in einem Schreiben dankbar, dass die Unterstützer „mit ihrem Namen und ihrem Gesicht öffentlich Mut zur Verantwortung“ zeigen. „Angesichts der irrationalen und emotional aufgeladenen Stimmung in den ersten Monaten war es in unserer Stadt kaum möglich, das Thema zu versachlichen.“ Genau das will die Plattform.

Einig war man sich darüber, dass „die Forensik zur Gesellschaft gehört“, wie es einer der Anwesenden formulierte. Trotz forensischer Klinik würde Lünen lebenswert bleiben. Einzelne der Anwesenden berichteten von ihren Erfahrungen, Forensikgegner durch Gespräche und Informationen zum Nach- oder sogar Umdenken bewegt zu haben. Umgedacht hatten auch einige der Plattformunterstützer, die nach eigenem Bekunden zunächst gegen eine Forensik in Lünen waren.

Der ehemalige Beigeordnete der Stadt Lünen, Jürgen Evert, berichtete von dem Auftritt der Ministerin am Montag in Dortmund, dass wider Erwarten die Standortfrage nicht kurzfristig entschieden würde. Die Anwesenden gingen aber überwiegend davon aus, dass die geplante forensische Klinik in Lünen gebaut wird.

Mit möglichst breit gestreuten Informationen will die Plattform in der nächsten Zeit deshalb an die Öffentlichkeit gehen. So regte  Pfarrer Clemens Kreiss von der Katholischen Kirche Infostände in der City an. Eine komplette Veranstaltungsreihe soll  die Bürgerinnen und Bürger über den Maßregelvollzug informieren. Der Initiativkreis der Plattform will diese Reihe bereits im März oder April anbieten. Auch ein  Besuch vor Ort, in der forensischen Klinik in Aplerbeck, ist geplant.  Auf die Bürgerinitiative „Lünen ohne Forensik“ will man zugehen.

  • Grundsatztext zum Herunterladen:
    Plattform_Forensik_Lünen.pdf, 32 KB.