19.11.2015 // Ev. Bildungswerk Dortmund

Politiker zu Gast beim Flüchtlingskurs

„Wow“ brachte es Mark auf den Punkt. Der junge Mann aus Afrika paukt in den Schulkursen für erwachsene Flüchtlinge für seinen Hauptschulabschluss.

Thorsten Hoffmann beim Kurs für Flüchtlinge der Erwachsenenbildung

„Wow“ brachte es Mark auf den Punkt. Der junge Mann aus Afrika paukt in den Schulkursen für erwachsene Flüchtlinge, die das Evangelische Bildungswerk Dortmund anbietet, für seinen Hauptschulabschluss.

Im November war Bundestagsabgeordneter Thorsten Hoffmann Gast in einer Unterrichtsstunde. Zufall oder auch nicht – auf jeden Fall stand Gesellschaftskunde auf dem Stundenplan, genauer: das politische System der Bundesrepublik.

Und schnell war der CDU-Abgeordnete in den Unterricht einbezogen. Die Schülerinnen und Schüler, alle Migranten, waren von ihm genauso beeindruckt wie Hoffmann umgekehrt von ihnen. Kein Wunder, entwickelte sich doch ein angeregtes und fachkundiges Gespräch weit über das Pausenläuten hinaus.

Was ist der Bundestag und der Bundesrat, was die Bundesversammlung und wo ist der Sitz des Bundesverfassungsgerichts? Fragen, die, so Hoffmann, mancher Deutsche nicht beantworten kann, waren hier kein Problem.

„Die Schüler geben sich im Unterricht richtig Mühe, lernen viel und nehmen alles auf“, lobte Harriet Kaddu-Knabe, die Lehrerin.  Und in Gesellschaftskunde gebe es eine „Dauerhausaufgabe“ verriet sie, nämlich Nachrichten zu hören und Zeitung zu lesen.

Schnell ließen im Gespräch die jungen Leute diese „Dauerhausaufgabe“ hinter sich. „Was machen die Politiker für Flüchtlinge?“ wollten sie von Hoffmann wissen. „Wichtig ist, dass die Menschen Hilfe brauchen“, so der Abgeordnete. Und ganz wichtig sei, dass man den Ländern in denen Not herrscht, hilft.

„Hierfür müssen wir richtig Geld in die Hand nehmen.“ Da hätten Europa und auch Deutschland bisher versagt. Hoffman selbst wurde gegenüber den Flüchtlingen, die vor ihm saßen, konkret. Shilan, der sein Abiturzeugnis in seinem Heimatland lassen musste, soll jetzt über die deutsche Botschaft das Zeugnis nachgereicht bekommen.

Und alle können sich auf eine Fahrt nach Berlin freuen. „Wow“, wie Mark es meinte.

Nachträgliche Schulabschlüsse

Das Evangelische Bildungswerk Dortmund bietet nachträgliche Schulabschlüsse für junge Erwachsene ab 16, für Frauen mit Migrationshintergrund und für erwachsene Flüchtlinge an.

Alle Schulabschlüsse sind staatlich anerkannt und können als Türöffner in weiterführende Schulen oder in Berufsausbildungen des dualen Systems genutzt werden.

  • Informationen im Ev. Bildungswerk Dortmund unter der
    Telefonnummer: 0231 22962-401
Foto: Stephan Schütze
Besuch von Bundestagsabgeordneten Thorsten Hoffmann (3.v.r.) hat ein Flüchtlingsschulkurs im Evangelischen Erwachsenenbildungswerk bekommen.