17.05.2024

Queer geliebt

Lebensgeschichten machen ökumenischen Gottesdienst persönlich und lebendig

Mitmachen, mitsingen, mitbeten, einander achten und respektieren: Vor allem dies macht einen Gottesdienst aus. Ein solcher fand jetzt in der Dortmunder Kreuzkirche statt. „QUEER GELIEBT“ war das Thema. Dazu haben die Katholische Hochschulgemeinde Dortmund (KHG), die „junge kirche dortmund“, der Evangelische Kirchenkreis und die Evangelische Jugend Dortmund eingeladen.

Hier ging es um einen respektvollen Umgang miteinander und die besonderen Anliegen queerer Menschen im Licht des Glaubens. „Und siehe, es war sehr gut“, verdeutlichte eine Teilnehmerin in ihrem Statement, dass Gottes Schöpfung viele Farben und Menschen mit unterschiedlichen Identitäten hat. Alle sind gut und alle sind richtig, sind Gottes Schöpfung. So hörte die Gemeinde vier sehr persönliche Statements über Lebensgeschichten, die Bedeutung von Gemeinschaft und die Rolle als Ally, über Forderungen an die Kirche und Hoffnung in die Zukunft.

Der Chor „Sang&Klang:Los!“, Teil des Lesben- und Schwulenzentrums KCR Dortmund, begeisterte mit seinen Liedern ebenso wie die Band „Queer gespielt“, die den Gesang begleitete und eigene Stücke präsentierte.

Kein Gottesdienst war es, der nur von vorn stattfand, sondern alle einbezog und an vielen Stationen beteiligte. Sie konnten sich einbringen, mit Zusprüchen und Anliegen. Ein Gebetsball mit Mikro machte am Ende die Runde, in den Fürbitten gesprochen werden konnten. Projekte, Initiativen und Räume zu sichern, in denen Veranstaltungen und Treffen dieser Art möglich sind, zählte zu den Bitten. Eingeladen waren alle, die Fragen haben, Sehnsucht spüren, Gott nahe sein möchten: queere Menschen, Angehörige, Freunde und alle, die gerne mitfeiern wollten. Und sie kamen in Scharen. 120 Menschen waren da.

Im Anschluss gab es einen „Queer Talk“ zum Thema „Queer & Kirche?!“ Daran beteiligten sich knapp 70 Personen. Hier wurde zunächst mit den Podiumsgäst*innen Christina Biere (Referentin für Diskriminierungssensiblilität der EKvW) und Rainer Teuber (Mitglied bei #OutInChurch) über Hoffnungen, Wünsche, aber auch über deutliche Kritik gesprochen, wie sich queere Menschen in Kirche fühlen und wie sie behandelt werden. Das Ganze wurde dann in Kleingruppen noch einmal näher beleuchtet.

Zum 26. Christopher Street Day (CSD) am 14. September 2024 findet ein ähnlicher Gottesdienst in Dortmund statt. Weitere Informationen dazu folgen.

Fotos: Stephan Schütze