Gottesdienst in der Stadtkirche St. Georg
Chor und Posaunenchor, Sängerinnen, Sänger und Band. Dieser Reformationstag in Lünen war ein Ohrenschmaus. Zum musikalischen Gottesdienst hatten die Lüner Gemeinden in die Stadtkirche St. Georg eingeladen.
Mittlerweile sei das „eine schöne Tradition“, so Pfarrerin Andrea Ohm in ihrer Begrüßung. Ob mitreißend und modern beim „Let the fire fall“ der Band und des Chors oder machtvoll vom Posaunenchor vorgetragen bei „Preis und Anbetung“: Der hörenswerte Gottesdienst machte verständlich, dass Musik der Herzschlag der Reformation war.
Reformation, also Erneuerung, so Pfarrerin Ohm, bedeute auch, nach vorne zu schauen und nicht nur in die Vergangenheit. Schließlich sei es Kernstück der evangelischen Kirche, dass sie immer zu reformieren sei.
Ganz aktuell wurde Michael Stache, Ständig Stellvertretender Superintendent des Kirchenkreises, in seiner Predigt. Er rief alle Christinnen und Christen dazu auf, Solidarität mit den Flüchtlingen zu zeigen. Deshalb sollten sie sich der Gegenveranstaltung gegen den von den „NRW-Patrioten“ geplanten Aufmarsch in Lünen anschließen.
„Eine solche Bewegung widerspricht allen christlichen Werten“, so Stache. Gott sei bei den Verfolgten und bei denen, die Barmherzigkeit zeigen. Stache predigte über die ersten Worte Jesu in der Bergpredig des Matthäusevangeliums, die Seligpreisungen.
In die heutige Zeit übertragen würden sie bedeuten: „Gott sagt ja zu denen, die bereit sind, Schwächeren zu helfen.“ Man müsse die Bereitschaft haben, sich auf die eintretenden Veränderungen einzulassen. „Unser Land hat sich bereits verändert und wird sich weiter verändern.“
Musikalisch gestaltet haben den Gottesdienst die Posaunenchöre der Kirchengemeinden Lünen und Preußen unter der Leitung von Rolf Schwidder und Gundula Hubig, die Sängerinnen und Sängern des ehemaligen Kirchenkreises Lünen sowie die Band mit Ulf Weiß, Laurenz Hirsch und Michael Rothkegel unter der Leitung von Kantorin Jutta Timpe.
Eine große Freude sei es gewesen, so Pfarrerin Ohm bei der Verabschiedung und unter Applaus, „dass ihr den Gottesdienst so schwungvoll gestaltet habt“.