Besondere Ereignisse verlangen nach einer besonderen Geste: Nach 31 ½ Jahren hat Regina Kaiser ihren Dienst bei der Evangelischen Kirche in Dortmund beendet. Eine beeindruckend lange Zeit – weshalb die Kolleginnen und Ehrenamtlichen der Evangelischen Jugend für sie eine „Gartenparty mit Hüten“ organisierten. Viele Freunde, Wegbegleiter*innen und Kolleg*innen waren mit Hüten und Geschenken zum Abschied feiern in den Garten hinter der Kontaktstelle in der Gut-Heil-Straße gekommen.
Die Arbeit in Dortmund begann für die Sozialpädagogin Anfang 1992 in der damaligen Kontaktstelle Dortmund-West. Schon damals arbeiteten die fünf Kontaktstellen Dortmund und Lünen und das Jugendreferat der Vereinigten Kirchenkreise zusammen. 2007 zogen sie gemeinsam in die Nordstadt.
„Geschätzt habe ich an der Arbeit den Freiraum zur Gestaltung, die Selbständigkeit beim Arbeiten, die Vielfalt an Inhalten und die Gemeinschaft in der Zusammenarbeit und in den Netzwerken“, blickt Regina Kaiser zurück. „Denn die Kinder und Jugendlichen, die sich mit uns auf den Weg machen, wollen etwas. Sie sind freiwillig mit dabei und engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich. Beeindruckend ist, wie viele es sind. Und sie sind für andere da. Das kann gar nicht genug wertgeschätzt werden“.
Kooperationen ermöglichten viele tolle Veranstaltungen und Fahrten
Aus der Arbeit im Kirchenkreis Dortmund und im ehemaligen Kirchenkreis Dortmund-West gingen viele Aktionen und Initiativen hervor. „Neben den klassischen Ferienfreizeiten hatten für mich die ökumenischen Fahrten immer einen besonderen Wert“, sagt Regina Kaiser. Darunter 1994 die Fahrt nach Jifna/Palästina und in den letzten 14 Jahren der Austausch mit dem Ökumenischen Hilfswerk (EHO) in Novi Sad/Serbien. Diese waren Kooperationen mit Kolleg*innen aus der Noah-Kirchengemeinde und mit dem Kirchenkreis-Süd.
Bereits im Dortmunder Westen gab es solche gemeinschaftlich getragenen und verantworteten Veranstaltungen, etwa das Open-Air-Festival in Bodelschwingh „Rock am Schloss“. Es wurde 20 Jahre lang von den Gemeinden und dem Kirchenkreis finanziert. Die Evangelische Jugend im Dortmunder Westen beteiligte sich zum Beispiel an „Himmel Ah Ja“, einer EKvW-weiten Großveranstaltung, oder an einer Kampagne zum Thema Kinderarmut. Auch auf die Beteiligung an einer notwendigen Volksinitiative gegen Kürzungen im Jugendbereich der Landesregierung blickt Regina Kaiser zurück.
„Beim Auf- und Ausräumen meines Büros fielen mir alle alten Ordner und Ausschreibungen in die Hände“, freut sich Regina Kaiser. „Das ist ein wahrer Schatz, ein buntes, lebendiges Wirken“. Betrüblich seien aber die Berge an Papier mit verworfenen Konzeptionen, auch die Kürzungen und ständigen Veränderungen. Dennoch stellt Regina Kaiser zum Ende fest: „Alles in allem kann ich nach mehr als 31 Jahren Arbeit bei der Evangelischen Kirche sagen: Ich hatte einen schönen Arbeitsplatz.“