29.10.2015 // 20. Interrreligiöses Gebet

Religionen als Spiegelungen des göttlichen Lichts

Christen, Juden, Muslime und Bahá´i kommen zum Gebet zusammen – das ist nicht selbstverständlich. Doch in Dortmund gibt es das seit 20 Jahren.

20. Interrreligiöses Gebet für Frieden und Versöhnung

Christen und Juden, Muslime und Bahá´i kommen zum gemeinsamen Gebet zusammen – das ist nicht überall selbstverständlich. Doch in Dortmund gibt es das seit 20 Jahren. Ende Oktober hatte ein breiter Trägerkreis der abrahamitischen Religionen zum 20. Interreligiösen Gebet in die Bürgerhalle des Rathauses eingeladen.

Symbolhaft: Der Künstler Leo Lebendig hatte zu dem Gebet seine neueste  Lichtinstallation präsentiert. „Life peaceround“, so der Titel, erstrahlte in der Bürgerhalle: gelb und rot, grün und blau, purpur und orange angeleuchtet. Das Werk lehnt sich an seine „Friedenssäule der Religionen“ an und greift deren Thema auf. Es zeige, so Ute Guckes in ihrer Begrüßung, die verschiedenen Religionen als Spiegelungen des göttlichen Lichtes.

Mit dabei unter den Gästen und Akteuren waren Ulf Schlüter, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises, Rabbiner Avichai Apel und Ahmad Aweimer vom Rat der Muslime.
Bürgermeisterin Birgit Jörder lobte in ihrem Grußwort das Interreligiöse Gebet, das eine „Qualität hat, wie sie anderswo nicht zu finden ist.“ Weil ein dauerhafter und stabiler Dialog zwischen den Religionen wichtig sei, „ist der heutige Tag von hoher Bedeutung“.  Er festige das friedliche Miteinander der Kulturen.

Damit spielte Jörder auf die zentrale Botschaft des Abends an, der unter dem Motto „Friede sei mit euch – das, was uns verbindet“ stand. „Die Vielfalt der Menschen, ihre Charaktere, ihre Nationen, Religionen und Kulturen sind es, die die Welt schöner machen“, betonte Minu Hedayati von den Bahá´i. Das Interreligiöse Gebet spiegele diese Vielfalt wider.

Die  folgenden Schriftlesungen und Gebeten aller Religionen hatten das Thema des Abends in den Mittelpunkt gestellt. Ob jüdisch („Kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben“),  Bahá´i („Freundschaft mit allen Rassen auf Erden“), christlich („Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden“) oder islamisch („Stiftet Frieden unter euch“).

„Eine gute Tradition ist es geworden“, so Manfred Schwarz, nach den einzelnen Lesungen das gemeinsame Gebet zu sprechen. In ihm wird der Gott des Friedens und der Versöhnung um „Frieden, Schalom, As-salamu aleikum“ gebeten.

Foto: Stephan Schütze
Zum 20. Mal fand das Interreligiöse Gebet, vorbereitet von Menschen aus dem Judentum, dem Christentum, dem Islam und der Bahá´i-Religion, statt.