24.06.2015 // Fastenbrechen des Islamseminars

Rosinen, Reis und Kichererbsen

Rosinen, Reis, Kichererbsen, Salate, Obst, Fleisch und Süßigkeiten – der Islamische Bund hatte in der Abu-Bakr-Moschee Leckereien geboten für den Iftar.

Rosinen, Reis und Kichererbsen, Salate und Obst, Fleisch und Süßigkeiten – der gastgebende Islamische Bund hatte in seiner Abu-Bakr-Moschee einiges an Leckereien geboten für das gemeinsame Fastenbrechen, den Iftar.

Dazu hatte das Dortmunder Islamseminar eingeladen und mehr als 50 Gäste waren gekommen. Darunter Vertreter der Kirchen und der jüdischen Gemeinde, Bundestagsabgeordnete und Kommunalpolitiker.

Fasten und Läuterung waren das Thema des Abends, zu dem Ahmad Aweimer vom Rat der muslimischen Gemeinden referierte. „Augen, Zunge und Ohren sollen fasten, um sich auf das Wesentliche im Leben zu konzentrieren.“

Die Grüße der evangelischen Christen überbrachte Superintendent Ulf Schlüter. Er betonte in seinem Grußwort den Friedensgehalt der Religionen. Denn es sei deutlich, dass die einzelnen Religionen nicht über eine „allein seligmachende Wahrheit verfügen, die sich gegen andere richte“. Begegnungen untereinander seien deshalb wichtig. Es gebe keine Alternative zum gemeinsamen und friedlichen Zusammenleben in unserer Gesellschaft.

Aufgabe der Christen und Muslime sei es, so Pfarrer Ralf Lange-Sonntag von der Evangelischen Landeskirche, die „menschenfreundlichen Schätze unserer Religionen“  weiterzugeben. An den gemeinsamen Stammvater Abraham erinnerte Rabbiner Avichai Apel. „In seinem Sinne sollen wir alle Gott dienen auf dem Weg der Freundlichkeit.“ Je mehr man über die andere Religion erfahre, umso mehr würde man Vorurteile abbauen und Freundschaften knüpfen.

Ähnlich sieht es Ratsmitglied Friedhelm Sohn. Begegnung und Zusammensein sind für ihn wichtig. Und Bezirksbürgermeister Ludwig Jörder ergänzte: „Der gegenseitige Austausch und das Wissen um die kulturellen sowie religiösen Hintergründe sind der beste Weg.“

Die Dortmunder Nordstadt, „ein Stadtteil der Vielfalt“, so Thorsten Hoffmann (MdB), sei durch die Muslime bereichert worden. Ratsmitglied Thomas Bahr findet es deshalb schade, dass deren Moscheen in Hinterhöfen versteckt seien. „Das müsste Vergangenheit sein.“

Pastor Dr. Markus Kneer, Ansprechpartner für Fragen des Islam im Erzbistum Paderborn, zitierte die Erklärung der Katholischen Kirche zu den nichtchristlichen Religionen: „Mit Hochachtung betrachtet die Kirche die Muslime.“ Diese Hochachtung, so Kneer, würde er auch zu dem Iftar mitbringen.

Foto: Stephan Schütze
Zum gemeinsamen Fastenbrechen konnte das Islamseminar eine Reihe von Gästen aus Kirche und Politik begrüßen.