Von Mark Fäth
Ihr „Weihnachtsgeld“ spendete Charlotte Schäfer an das Dortmunder Spendenparlament Spendobel. Die Achtjährige hatte, ebenso wie ihre Brüder Linus und Lennart, vom Großvater 100 Euro bekommen – verbunden mit dem Auftrag, das Geld zu spenden. Gemeinsam mit ihrer Mutter Andrea suchte Charlotte auf der Internetseite von Spendobel nach einem passenden Projekt. Und entschied sich schließlich für das Projekt Nummer sechs: „Ein gelungener Start in die Schulzeit“ der Stiftung Kinderglück Dortmund e. V. Die Stiftung besorgt seit Jahren Schulranzen für Kinder, deren Eltern oder Familien zum Start ins Schulleben keinen Ranzen finanzieren können.
„Ich habe mir zu Weihnachten gewünscht, etwas Gutes zu tun für Menschen, denen es nicht so gut geht“, erzählte Charlotte beim Besuch der Stiftung Kinderglück Ende Mai am Dortmunder Flughafen. Ihr Großvater Günter Heinen hatte daraufhin fürs Weihnachtsgeld eine Aufgabe formuliert: Enkelin und Enkel sollten herausfinden, für wen oder was die Spenden gut sein könnten. „Denn es gibt Menschen, die nicht wissen, wie sie zurechtkommen“, erklärt der Großvater.
Zum Besuch der Stiftung Kinderglück in der Nähe des Dortmunder Flughafens hatte Spendobel-Präsidentin Christiane Wurst Charlotte und ihre Familie eingeladen. Gemeinsam mit der Geschäftsführerin von Spendobel, Barbara Temminghoff, habe sie sich riesig über die Spende gefreut, schrieb sie ein Dankeschön an die Schülerin. „Wie wichtig ein Schulranzen mit dem entsprechenden Inhalt für Schulkinder ist, das kannst du sicher selbst sehr gut beurteilen.“ Wer ihn sich nicht leisten könne und mit einem Beutel zur Schule kommt, bekäme schnell einen Stempel aufgedrückt und könne zum Außenseiter werden. Um das zu verhindern, sei es so wichtig, dass alle Kinder einen Schulranzen mit entsprechender Ausrüstung zum Schulanfang haben. „Du hast dazu beigetragen, dass wir dem Spendenziel von 15.000,00 Euro etwas nähergekommen“ dankte Christina Wurst der Schülerin.
Im Projekt „Kinderglück-Schulranzen“ ermittelt die Stiftung Kinderglück gemeinsam mit dem Schulverwaltungsamt, Grundschulen und dem Jugendamt sowie städtischen und freien Kindertageseinrichtungen und regionalen Partnern Kriterien, welche Erstklässlerinnen und Erstklässler einen Schulranzen zur Einschulung bekommen. „Die Kinder erfahren nicht, dass ihr Schulranzen gespendet wurde“, berichtet Bernd Krispin von der Stiftung Kinderglück den Besuchern. So fühlten sie sich nicht benachteiligt und könnten mit Freude ihren ersten Schultag erleben.
Inzwischen haben Ehrenamtliche der Stiftung mehr als 4000 Schulranzen an Kindertagesstätten und Familienzentren sowie Grundschulen und Jugendhilfeträger aus dem mittleren Ruhrgebiet übergeben. Weitere Informationen über die Kinderglück-Schulranzen gibt es unter www.stiftung-kinderglueck.de, zu Spendobel unter www.spendobel.de.