Ums Thema „Toleranz“ sowie soziale und politische Themen ging es beim Reinoldustag. „Segen für die Stadt – Beten für die Stadt“ – unter dieser Überschrift empfingen am 24. Januar die Evangelische und Katholische Kirche Vertreter aus Politik und Gesellschaft zu ihrem Neujahrsempfang.
Den Auftakt bildete ein öffentlicher ökumenischer Stadtgottesdienst in der St. Reinoldikirche. VKK-Vorstandsvorsitzender und Superintendent Paul-Gerhard Stamm von der Evangelischen Kirche sowie Propst Andreas Coersmeier, Stadtdechant der Katholischen Kirche in Dortmund gestalteten den Gottesdienst.
Die Evangelische Kirche in Dortmund und Lünen eröffnete mit dem Gottesdienst auch ihr Jahresthema „Gottesfarben – Toleranz in Dortmund und Lünen“. „Toleranz wächst aus unserem Glauben“, erklärte Superintendent Paul-Gerhard Stamm in seiner Predigt. Ist deshalb der Grund für Kirche sich in Dortmund um Toleranz zu bemühen. Das sei bisweilen anstrengend, manchmal für uns, manchmal für die anderen: „Der Glaube stört, Religion ist schwierig, die Kirche nervt“, hieße es dann. Aber, so Stamm, „das ist gut so!“ Kirche muss sich einmischen, wo ein Urteil zu schnell gefällt wird, eine Entscheidung nicht nachvollziehbar ist. Immer da, wo der Friede der Menschen und der Stadt bedroht werde. „Auch wenn es anstrengend ist – Toleranz ist nicht nur ein Segen für uns, sondern auch für unsere Stadt", folgerte er.
In seinem Statement sprach Propst Andreas Coersmeier mehrere Themen an, „bei denen die Kirchen, die Stadt und weitere Partner gemeinsam an Problemlösungen arbeiten“. Dazu zählten die Themen Armut und Arbeitslosigkeit, der Ausbau der Kinderbetreuung für Kinder unter drei Jahren, Hilfen für Familien oder das gemeinsame Lernen, Leben und Arbeiten von Menschen mit und ohne Behinderung. „Die Arbeit der freien Träger für die soziale Stadt braucht eine verlässliche finanzielle Grundlage“, richtete Propst Coersmeier seinen Appell an die Vertreter der Kommune, die Dienste von Diakonie und Caritas auch künftig langfristig und ausreichend zu finanzieren.
Unter dem Stichwort „Rechtsextremismus“ hob er hervor, dass sich beide Kirchen seit vielen Jahren gemeinsam mit zahlreichen anderen gesellschaftlichen Gruppen gegen Rechtsradikalismus in Dortmund einsetzen.
In einem Blick über die Stadtgrenzen nach Lünen warb er für mehr Sachlichkeit in der Diskussion der Standortfrage der forensischen Klinik.