Im Schutz der mächtigen Bäume, die vor der Reinoldikirche auf dem Ostenhellweg stehen, mag so mancher schon mal darüber nachgedacht haben, worum es im Leben wirklich geht. Was ist wirklich wichtig? Wie wollen wir zusammenleben? Wie kann es allen gut gehen – auch in Zukunft? In den Sommermonaten bietet der beliebte Paradiesgarten dafür auch in diesem Jahr wieder Raum und Impulse – in dieser Woche wurde die 320 Quadratmeter große Oase im Herzen der Stadt von Oberbürgermeister Thomas Westphal und Superintendentin Heike Proske eröffnet. Ein besonderes Highlight ist diesmal ein „Nachhaltigkeitsparcours“ mit spannenden und informativen Stationen.
Nachhaltigkeit. Fast schon ein Modewort. Doch die Idee dahinter ist gar nicht so neu. Wenn die Vereinten Nationen in ihren 17 sogenannte Sustainable Development Goals formulieren, was es zu schützen gilt, ist die Rede von: „Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft“. Nichts anderes haben Christinnen und Christen im Sinn, wenn sie „Mensch – Schöpfung – Wohlergehen – Frieden – Gemeinschaft“ wahren wollen. Immer geht es um eine Welt, in der es möglichst vielen Menschen gut ergeht – und die sie so hinterlassen sollten, dass auch die Generationen danach noch gut leben können.
„Diese Idee stammt von einer zentralen biblischen Erzählung ab, die aus Judentum, Islam und Christentum gut bekannt ist: Die Geschichte von der Erschaffung der Welt. Gott erschuf die Welt so, dass sie für alle Menschen für alle Zeit ‚gut‛ sein sollte“, erinnerte Superintendentin Heike Proske darum bei der Eröffnung des Nachhaltigkeitsparcours und brachte das wichtigste Ziel so auf den Punkt: „Der Begriff Nachhaltigkeit beschreibt, dass wir heute so leben, dass Menschen in der Zukunft auch gut leben können.“
Man darf den Paradiesgarten 2024 auch ohne tiefsinnige Gedanken genießen – und das werden in den Sommermonaten gewiss wieder viele Passant*innen tun, ob sie nun eine kleine Pause auf der Shoppingmeile brauchen, sich mit Freunden im Schatten der Bäume treffen, oder weil sie im Trubel der Innenstadt der Einsamkeit entfliehen. Doch die klug zusammengestellten Infotafeln und der wieder sehr liebevoll erstellte „Garten Eden“ bieten eben auch die Möglichkeit, sich mit der eigenen Verantwortung auseinanderzusetzen. Nachhaltig, für die Menschen, für die Schöpfung – egal, welchen Begriff man dafür wählt.