Suppenküche, Kinderschutzbund und Aids-Hilfe
Kartoffelsalat und Nudelsalat sind auf dem Teller. Wer mochte, bekam auch ein Würstchen. Die Suppenküche Wichern hatte am 7. Mai 22 Mitglieder des Dortmunder Spendenparlaments zu Gast.
Am 7. Mai besuchten sie drei soziale Projekte, für die sie Spenden einwerben. Die Suppenküche in Wichern war eines davon. „Hier, wo Sie jetzt sitzen“, erläuterte Heike Dahlheimer, die Leiterin von Wichern, „hat die Suppenküche heute Mittag 232 Menschen bewirtet.“ Gestartet ist sie vor zehn Jahren mit 50 Gästen. „Um etwas gegen die wachsende Armut im Dortmunder Norden zu tun“, sagte Klaus Haake, der die Küche leitet.
Heute bewirtet sie jeden Mittwoch 220 bis 260 Personen. 18 ehrenamtliche Mitarbeitende sorgen ab 8 Uhr morgens dafür, dass pünktlich zur Mittagszeit 600 Essensportionen fertig sind. Den Unterschied zwischen rund 250 Gästen und 600 Essensportionen erklärte Haake damit, dass die meisten Gäste zwei oder sogar drei Portionen essen. „Manche bringen es sogar auf sechs Portionen.“
Haake, der es „völlig daneben“ findet, dass es in einem reichen Land Suppenküchen geben muss, ist vor allem darüber empört, dass einige der Gäste 30 oder 40 Jahre lang gearbeitet haben, aber als Rentner dennoch auf Almosen angewiesen sind.
Nächster Halt bei der spendobel-Rundreise war der Kinderschutzbund. Das Spendenparlament engagiert sich hier für die „Fantastischen Superhelden“. Es ist ein Gruppenangebot für Kinder psychisch kranker Eltern. „Bin ich schuld, wenn Mama traurig ist?“ „Warum ist Papa manchmal so anders?“
Über diese und ähnliche Fragen können sich Grundschulkinder in vertrauensvoller Atmosphäre beim Kinderschutzbund unterhalten. Ziel ist es, die Kinder zu entlasten und sie zu stärken. Deshalb wird für sie auch mehr geboten: gemeinsames Spielen, zusammen Essen und Trinken. Selbst Besuche auf einem Bauernhof gehören dazu. In direkter Begegnung mit Tieren übernehmen die Kinder Verantwortung und erleben sich als stark und kompetent.
Bei der letzten Station der Info-Tour erfuhren die Spendenparlamentarier von den Fachleuten der Aids-Hilfe, dass sich beim Thema HIV vieles deutlich verändert hat und anderes völlig gleich geblieben ist. Radikal gebessert haben sich die medizinischen Möglichkeiten. „Sofern frühzeitig behandelt, ist HIV nicht mehr ansteckbar und die Betroffenen können ein normales Leben mit einer normalen Lebenserwartung führen“, sagte Willehad Rensmann.
Geblieben ist allerdings die Stigmatisierung der Kranken. Aids sei „nach wie vor ein Schmuddelthema.“ Mit ihrem „projektplus“ will die Aids-Hilfe deshalb mehr tun gegen Vorurteile und Ausgrenzung. Sie hat vor, ein Begegnungszentrum mit Bistro und Café in der Dortmunder City einzurichten. Die bisherige Beratung soll dort weitergeführt werden.
spendobel will dieses Vorhaben mit 10.000 Euro unterstützen. Auf insgesamt 27.500 Euro Spendengelder können alle drei besuchten Projekte hoffen.
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