Eine riesige Schlange aus Konzertbesuchern zieht sich an der Reinoldikirche entlang. Zum Konzertabend mit Anna Lapwood anlässlich des Orgelfestival.Ruhr ist die Kirche mit etwa 500 Menschen prall gefüllt – eine flirrende Stimmung. In diese freudige Erwartung setzt sich die britische Organistin an den Spieltisch und präsentiert ein leidenschaftlich gespieltes Konzert, das unter die Haut geht. In ihrem Programm „Zwischen den Sternen“ verbindet Lapwood klassische Werke von Duruflé über Britten bis hin zu Filmmusik von Hans Zimmer und betont in ihrer lebhaft-natürlichen Anmoderation: „Es ist vollkommen egal, welche Art von Musik du spielst. Es gibt so viele Gemeinsamkeiten über alle Genregrenzen hinweg.“ So erstrahlt Zimmers „Cornfield Chase“ aus dem Film Interstellar in ebenso erhabenem Klang wie Duruflés Fuge aus der „Prélude et Fugue sur le nom d'Alain, op. 7“.
Das leidenschaftliche Orgelspiel von Lapwood scheint das Publikum wirklich verzaubert zu haben, wenn man dem riesigen Applaus Glauben schenkt: „Da haben wir heute aber eine Sternstunde der Konzerte erwischt.“, hört man einen begeisterten Kommentar nach Zugabe und Schlussapplaus, bevor sich alle im Gewimmel ihren Weg nach draußen bahnen.
