21.12.2015 // Peter Lübbert verabschiedet

Über den Tellerrand geschaut

Für Pfarrer Peter Lübbert ist der Advent in einer besonderen Weise symbol- und schicksalsträchtig. Am 4. Advent 2015 hat er sich von seiner Gemeinde in den Ruhestand verabschiedet.

Pfarrer Peter Lübbert ist in den Ruhestand gegangen

Für Pfarrer Peter Lübbert  ist der Advent in einer besonderen Weise symbol- und schicksalsträchtig. Am 3. Advent 1985 ist er als Gemeindepfarrer in Bövinghausen eingeführt worden, am 4. Advent 2010 hat er sein 25-jähriges Dienstjubiläum gefeiert und ist gleichzeitig von Bövinghausen in den Pfarrbezirk Lütgendortmund und Somborn gewechselt. Und am 4. Advent 2015 hat er sich von seiner Gemeinde in den Ruhestand verabschiedet.

„Es wird mir warm ums Herz“, so Pfarrer Lübbert beim Verabschiedungsgottesdienst in der Bartholomäus-Kirche, „wenn ich heute vor so vielen Freunden, Gemeindegliedern, Bekannten und Verwandten stehe und den Gottesdienst feiern darf.“

Kein Wunder, denn zum Abschied war ein großer Teil seiner Gemeinde gekommen – in eine volle Kirche und anschließend in ein ebenfalls volles Gemeindehaus. „Sie haben ihre Stimme für diese Gemeinde immer erhoben“, lobte ihn Michael Stache, Ständig stellvertretender Superintendent, bei der Entpflichtung. Und mehr noch: „Nicht  nur für die Menschen hier vor Ort waren sie da, sie haben auch über den Tellerrand geschaut.“ Das Engagement für die Dritte Welt sei Lübbert immer wichtig gewesen.

Über den Tellerrand schaute Peter Lübbert auch bei seiner Abschiedspredigt. Die Welt sei voller Konflikte, um sie zu lösen falle dem Westen nichts anderes ein als Krieg. „Deutschland befindet sich wieder im Krieg und wir wissen alle, mit Krieg ist nie ein Problem gelöst worden.“

Peter Lübbert ist 1955 „unterm Zechenturm der Zeche Gustav neben dem Kraftwerk Knepper“ geboren – so Lübbert über sich selbst. Bis zu seinem Abitur 1974 ist er Oestrich bzw. Castrop-Rauxel treu geblieben. Es folgten elf Monate als Stahlarbeiter im 3-Schicht-Betrieb bei Hoesch, bevor er ab 1975 in Bethel, dann in Bochum Theologie studierte.

In Castrop-Deininghausen begann 1981 sein Vikariat bei Pfarrer Reinhard Hoch. Nach einem Schulvikariat an der Hauptschule Westerfilde und einem Sondervikariat im Informationszentrum Dritte Welt Herne wurde er 1984 Pastor im Hilfsdienst in der Kirchengemeinde Schüren.

Einen Tag nach seinem 30. Geburtstag, am 5. November 1985, wählte ihn die Kirchengemeinde Bövinghausen in ihre freie Pfarrstelle. Seine Arbeitsschwerpunkte wurden Kindergarten, Mutter-Vater-Kind-Gruppen, Familienfreizeiten und die Sozialarbeit in der Brache.

Seit 1996 arbeitete Lübbert auch in der Notfallseelsorge mit. 2010 wurde er zuständig für den Pfarrbezirk Lütgendortmund und Somborn. Seine neuen Schwerpunkte hier waren die Senioren- und die Weltladenarbeit.

„Ich weiß noch gar nicht so recht, was ich alles in der schönen freien Lebenszeit anfangen kann“, so Lübbert mit Blick auf seinen Ruhestand. Doch eines weiß er bestimmt: er wird für die Gemeinde weiter Freizeiten begleiten.

Foto: Stephan Schütze
Nach 30 Jahren verließ Pfarrer Peter Lübbert die Christuskirchengemeinde. Ab Januar ist er im Ruhestand.