Manchmal geschehen Dinge überraschend. Und selten, sehr selten sind solche überraschenden Dinge eine großzügige Spende. In diesem Fall sind es 10.000 Euro; bekommen hat sie die Evangelische Lydia-Kirchengemeinde. „Das ist ein Glücksfall“, so Pfarrer Friedrich Laker. Der Spender ist die Fliege-Stiftung und die Gemeinde hat die Spende für ihre Unterstützung von Flüchtlingen bekommen, die sie gemeinsam mit dem Verein „Projekt Ankommen“ leistet.
„Ankommen“ war für Pfarrer Laker ein wichtiger Ansprechpartner als die Gemeinde vor einiger Zeit einem jungen Flüchtling aus Myanmar, dem früheren Burma, Kirchenasyl gewährt hatte. Sayed, so der Name des Flüchtlings, hatte Laker als „sehr traurigen Menschen“ kennengelernt. „Er war wie ausgewechselt, als er die Zusage hatte, bei uns zu bleiben.“ Beigetragen zum Erfolg des Kirchenasyls hatte damals „Ankommen“.
„Das Projekt hat sich toll um uns gekümmert“, erzählt Laker. „Ankommen“ ist im April 2015 gegründet worden. „Begonnen hatte alles mit einer Flüchtlingsunterkunft, die wir unterstützen wollten“, berichtet Christian Krause, der Vorsitzende. Das Projekt hilft mittlerweile geflüchteten Menschen nach ihrem Auszug aus einer städtischen Unterkunft in die eigene Wohnung, sich zurechtzufinden und zu integrieren. Sportangebote, Möbeltransporte, Sprachkurse, Sprechstunden– alles nur Denkbare bietet das Projekt an. „Alleine im Jahr 2018 haben wir 250 Umzüge organisiert“, so Falk Freudenau vom Vorstand. „Und das alles ehrenamtlich“, ergänzt Anna Schneider. „Ankommen“ zählt mittlerweile 440 Mitglieder und 130 Paten, die sich um Flüchtlinge kümmern. Mit dabei ist übrigens auch Sayed, der jetzt anderen Geflüchteten hilft.
Laker ist sicher, dass die 10.000 Euro der Fliege-Stiftung bei „Ankommen“ gut investiert sind. „Wir haben immer wieder Situationen, die wir kaum stemmen können, weil wir zu wenig Geld haben“, erläutert Krause. Er und seine Mitstreiter sind deshalb dankbar für den überraschenden Geldsegen der Stiftung. Und die Lydia-Gemeinde freut sich, dass sie bundesweit eine von zwölf ausgewählten Gemeinden im Jahr 2018 war, die in ihrem sozialen Engagement für Menschen in Not von der Stiftung gewürdigt wurden.
Die Stiftung Fliege geht zurück auf die Talkshow mit dem bekannten „Fernsehpfarrer“ Jürgen Fliege. Seit 1995 hat sie mit zehn Millionen Euro 3.400 notleidenden oder gefährdeten Personen weitergeholfen. Dabei stützt sie sich auf ein Netzwerk von Geistlichen aller Konfessionen.
