02.09.2016 // „Fair Friends“

Umweltbewusst und sozial verträglich

Immer noch ein Nischenprodukt, aber eines, das boomt – das ist der faire Handel. Eine Leistungsschau bot die Messe „Fair Friends“ in der Westfalenhalle.

Messe für fairen Handel setzt Impulse für Nachhaltigkeit

Immer noch ein Nischenprodukt, aber eines, das boomt – das ist der faire Handel. Er hat nur einen Marktanteil im einstelligen Prozentbereich. Doch im letzten Jahr ist der Umsatz mit Fairtrade-Produkten in Deutschland auf eine knappe Milliarde Euro gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Zuwachs von 18 Prozent. Eine Leistungsschau des fairen Handels bot jetzt die Messe „Fair Friends“ in der Westfalenhalle.

Rund 180 Aussteller aus 15 Ländern präsentierten Anfang September hier ihre Angebote.  Längst sind es nicht nur die Klassiker wie Kaffee oder Schokolade. Das Spektrum reicht von Ernährung über Mode, Gesundheit, Energie, Umwelt und Design.

Mit dabei war das Informationszentrum 3. Welt (IZ3W). Der „Kernbereich des Standes“, so Henry Krajczy, war die Präsentation der „Fairen Kitas“. Die Grundidee ist es, Kinder spielerisch an das Thema Nachhaltigkeit heranzuführen und die Kindertagesstätten mit fair gehandelten Produkten auszustatten.

Landesweit machen bereits zwischen 70 und 80 Kitas dabei mit. Und jetzt, so Krajczy, soll das Projekt auf drei weitere Bundesländer ausgeweitet werden. Integriert in den Messeauftritt des IZ3W war das Netzwerk Dortmunder Schülerfirmen, das fair gehandelte Schulmaterialien anbot.

Direkt daneben konnte man am Stand des Amtes für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) das „Brot der Gerechigkeit“ probieren, mit Blick auf das Lutherjahr 2017 „Reformationsbrot“ genannt, und zum Nachbacken das Rezept mit nach Hause nehmen.

Werbung machte die MÖWe auch für das Recyceln von Handys. Schließlich bestehen Mobiltelefone aus bis zu 60 Stoffen. Zum großen Teil sind es Metalle, bei deren Förderung es große soziale und ökologische Probleme gibt.

„Wo der Schuh drückt“ war Thema beim Messeauftritt von „Südwind“, dem Institut für Ökonomie und Ökumene. Denn die Schuhproduktion ist mittlerweile in Länder ausgelagert, in denen unter Missachtung von Menschenrechten und Arbeitsschutzbedingungen sowie unter unverantwortlichen sozialen und ökologischen Bedingungen produziert werden muss.

Die Forderungen von Südwind: Zahlung von existenzsichernden Löhnen, das Beenden der verheerenden Umweltverschmutzung und die Abkehr von der giftigen Chromgerbung.

„Fair Friends“ ist die bundesweit größte Messe für den fairen Handel. In diesem Jahr konnte sie erneut einen Ausstellerrekord vorweisen.

Foto: Stephan Schütze
Kaffee oder Schokolade sind die Klassiker des Fairen Handels. Das Spektrum ist aber breiter und reicht von Ernährung über Mode, Gesundheit, Energie, Umwelt und Design.